zip-fm vom 12-6-2009

ID 28493
 
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1. Menschenrechte in Mexiko
2. Allein gegen die Waffenindustrie
3. Hintergründe des Massakers in Peru
Audio
29:48 min, 20 MB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 12.06.2009 / 13:07

Dateizugriffe: 149

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: wera
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 12.06.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen bei der freitagsausgabe von zip-fm.
Falls du, sehr geehrter Hörer, sehr geehrte Hörerin, meine Stimme nur aus dienstags-zip-fm kennst: keine Panic, du hast nicht 5 Tage verschlafen, die Redaktionen aus Berlin und Freiburg haben nur mal getauscht.
Aber zum Inhalt der kommenden halben Stunde:
Zu Beginn ein Bericht zur über Mexiko: alles mögliche wird über dieses Land berichtet: Drogenkriege, Schweinegrippe, Armut. Doch wie sieht es eigentlich mit den Menschenrechten dort aus? Dazu in unserem ersten Beitrag.

Danach folgt eine Erinnerung daran, dass die Autoindustrie Deutschlands nicht nur an der Produktion von Autos beteiligt ist sondern mit anderen Firmen gemeinsam das für Deutschland wichtige Exportgut WAFFEN herstellen und verkaufen.

Und am Ende unserer Sendung noch ein trauriger Bericht über Peru: die Regierung des Landes verübte Massaker an der indigenen Bevölkerung, weil diese sich gegen die Zerstörung ihres Lebensraumes gewehrt haben.


http://www.freie-radios.net/portal/conte...
http://www.freie-radios.net/mp3/20090611...

Beginnen wir mit einem Blick nach Mexiko.
Das Land hat in den letzten Wochen immerwieder Schlagzeilen in der westlichen Welt gemacht - seien es der brutale Drogenkrieg oder die Schweingrippe – das Land schlittert von einer Krise in die andere. Doch was bei all dieser internationalen Aufmerksamkeit gänzlich untergeht ist die Krise der Menschenrechte, die in Mexiko nach wie vor sehr besorgniserregend ist.

Vergangenen Februar wurden im Bundesstaat Guerrero zwei Führungspersonen einer Organisation, die indigene Völker in der Region vertritt, entführt und umgebracht. Das Zentrum für Menschenrechte „Tlachinollan“ in der Region musste – wegen Morddrohungen – geschlossen werden.

Lucia Vasella von Radio RaBe aus Bern berichtet:

Mehr Informationen zum Menschenrechtszentrum Tlachinollan finden sie www.tlachinollan.org – alle Links sind nocheinmal am Ende der Sendung zu hören.


http://www.freie-radios.net/portal/conte...
http://www.freie-radios.net/mp3/20090611...

Nicht nur in Mexiko wird gemordet: sondern überall auf der Welt. Und überall dort, wo in Massen gemordet wird findet man Waffen, die in Deutschland produziert werden. Zum Beispiel von Heckler und Koch, in zusammenarbeit mit diversen Firmen aus der Autoindustrie. Und die Bundesregierung unterstützt dies kräftig: denn Waffenprodukte sind ein Exportgut, das Exportland Deutschland ist das drittgrößte Waffenexportland.
Dagegen versuchen sich immer wieder Friedensaktivisten zur Wehr zu setzen. Ein Film des WDR hat dies dokumentiert, das erste mal im Mai ausgestrahlt, in dieser Woche nocheinmal von dem Sender Phönix. Jürgen Grässlin im Interview mit Radio Dreyeckland aus Freiburg zum Film.




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http://www.freie-radios.net/mp3/20090611...

Peru hat nach Brasilien den zweitgrößten Anteil am Amazonasregenwald, der etwa die Hälfte des peruanischen Territoriums ausmacht...noch. Von den 70 Mio. Hektar Regenwald sind heute bereits 14 Mio. gerodet und der Primärregenwald für immer zerstört. Gründe sind neben der Holzgewinnung auch die Exploration der Erdöl- und Erdgasvorkommen in diesen Gebieten. Dass dabei der natürliche Lebensraum zahlreicher indigener Völker zerstört wird, ist ein für die peruanische Regierung ein hinnehmbarer Kollateralschaden. Schade...denn eigentlich ist Peru eines der (nur) 20 Staaten dieser Welt, die 1991 das sog. „ILO-Abkommen169“ zur Garantie grundlegender Rechte Indigener Völker unterzeichnet haben. Demnach müssen betroffene Völker konsultiert werden, bevor Gesetze verabschiedet werden, die den Eingriff in deren Lebensraum betreffen. Müssten...
Da ist es nicht zu verurteilen, dass die von Vertreibung bedrohten Menschen bei einer derartigen Ignoranz staalicher Seits - dem die Einhaltung des Freihandelsabkommens mit den USA wichtiger als das eigene Volk ist - irgendwann auf die Barrikaden gehen; wichtige Durchgangsstraßen für die Ausbeutung der Ressourcen blockieren und eben auch - von Übermut und Verzweiflung getrieben - eine Ölstation der staatlichen Petroperú in der Amazonasprovinz Bagua besetzen und 38 Polizisten festsetzen.
Die Antwort von Präsident Alan Garcia am vergangenen Wochenende war das größte Massaker an der peruanischen Bevölkerung seit der Bekämpfung der Guerilleros des „Leuchtenden Pfad“.
Man vermutet 200 Verletze und 30-50 Tote Indianer.
Wir sprachen darüber mit Yvonne Bangert, Referentin für Indigene Völker von der Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen.
Zunächst erläutert sie uns die Hintergründe der seit zwei Monaten andauernden Protestaktionen.
Radio Lora, München



Abmod:
Und das wars auch schon wieder von der halben Stunde zip-fm.
Nocheinmal die wichtigsten Links dieser Sendung: www.tlachinollan.org - die Menschenrechtsorganisation in Mexiko und: www.rib-ev.de - die Friedensaktivisten aus Freiburg

Wer mehr von und über zip-fm erfahren will schaue im Internet unter: www.zip-fm.net.
Die Redaktion lag heute bei Radio Dreyeckland aus Freiburg – einen wunderschönen Tag noch und: bis zum nächsten mal.