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Heute: Der Rosati (Shirtus siemensi)

Der Rosati gehört zu den Turakos, von denen ein Liebhaber exotischer Vogelarten für gewöhnlich annimmt, dass sie nicht leicht im Hause zu halten seien. Umso mehr muss die Kulturfolge verblüffen, die dieser zierlich beschopfte afrikanische Dschungelvogel mitten in Europa angetreten hat!

Meist unbemerkt lebt er mitten im Haushalt, durch sein grünes Gefieder getarnt in den Pflanzen auf der Fensterbank, tut keinen Schaden und nährt sich von einigen Spinnen und Fliegen.

Absonderlich hingegen sein Verhalten, wenn es Badezeit ist!

Turakos baden gerne, auch der Rosati bildet da keine Ausnahme. Seine Badewanne ist allerdings nicht die voller Wasser stehende Bromelie, sondern die Waschmaschine. Er liebt das Action-Bad mit 30, 40 und 60°C und lauert in der Sekunde auf einen günstigen Moment, in die Trommel zu witschen, wenn das Zusammentragen der Wäsche in der ganzen Wohnung beginnt. Flugs hat er sich zwischen Socken, Shirts und Schlüppern mit in die Maschine gemogelt und singt vergnügt in seinem Duschkarussell vor sich hin, bis die wilde Sause endet. Beim Öffnen des Deckels entwischt er ebenso unbemerkt und hinterlässt dem ratlosen Besitzer der Wäsche nichts als seine ausgewaschene rosa Flügelfarbe in der weißen Baumwolle verewigt.

Das wiederum wundert den Experten nicht, denn Turakos sind dafür bekannt, dass sie beim Baden das Wasser mit ihrer abwaschbaren Flügelfarbe rosa färben.

Nicht umsonst heisst der Kerl Rosati Shirtus siemensis.

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