Die JVA Burg - Privatgefängnis in Sachsen-Anhalt missachtet Gefangenenrechte

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Nick Brauns (u.a. Autor der Tageszeitung Junge Welt) moderierte im Dezember 2009 eine Podiumsdiskussion zur Unterstützung von Mumia Abu-Jamal. Während der Veranstaltung ging es neben politischen Gefangenen und der Todesstrafe auch um den "gefängnisindustriellen Komplex".

Dass dieser seit einiger Zeit auch in der Bundesrepublik aufgebaut wird, war vielen ZuhörerInnen neu. Aus persönlicher Beobachtung berichtet Nick Brauns hier über die JVA Burg und beschreibt, welche Schikanen Gefangene durch die private Anstaltsleitung aushalten müssen.
Audio
01:02 min, 1451 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 24.01.2010 / 21:32

Dateizugriffe: 2101

Klassifizierung

Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Gefängnisindustrieller Komplex
Entstehung

AutorInnen: Free Mumia News Berlin
Radio: Radio Aktiv Berlin, Berlin im www
Produktionsdatum: 17.12.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Private Knastindustrie hat vor wenigen Jahren auch in der Bundesrepublik begonnen. So baute u.a. der Mannheimer Konzern Bilfinger Berger mit langjähriger Erfahrung im Public Private Partnership (PPP) an der JVA Burg in Sachsen-Anhalt mit.

Das ist der erste komplett privat geführte Knast der Bundesrepublik, ein weiterer ist in Ratingen im Bau.

Noch sind die Nachrichten über diese neuen Knäste spärlich. Aus der über 30 jährigen Erfahrung in den USA ist jedoch bekannt, wie schnell sich solche Gefängnisse verbreiten, wenn es für Investoren möglich ist, Gefangene industriell auszubeuten.

Burg scheint ein Versuchsknast zu sein, in welchem zum ersten Mal versucht wird, solche Produktionsformen unter Sicherheitsbestimmungen anwendbar zu machen.

Seit Mai 2009 wird dieses Privat-Gefängnis neubelegt, zu dem die Bundesregierung übrigens 500 Millionen € Bauzuschüsse spendierte. Gefangene werden zunächst ihres Eigentums beraubt, damit sie sich später in den Knastshops neue Sachen kaufen sollen.

Es kam bereits zu zwei befristeten Hungerstreiks und anderem Widerstand.