zip-fm Dienstag, 13. April 2010

ID 33415
 
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1) FRN 33411: Update 8:45 Baden Baden: Deportation von Roma in den Kosovo (gekürzt)
2) FRN 33410: Aktuelle Situation in Ungarn
3) FRN 33391: Schuld an der Krise sind .... - Das Attac-Bankentribunal
4) FRN 33304: Fotos gegen Franco und Hitler: die Fotojournalistin Gerda Taro
Audio
30:00 min, 27 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 13.04.2010 / 13:55

Dateizugriffe: 129

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Anja Schöner
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 13.04.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm mit der Ausgabe von Dienstag, dem 13. April. Heute zusammengestellt und moderiert von Radio Dreyeckland Freiburg.

1) Lange stand sie im Schatten ihres Kollegen und Lebensgefährten Robert Capa. Heute gilt Gerda Taro als Pionierin der Kriegsfotografie. Die Jüdin Gerda Taro, 1910 in Stuttgart geboren, war vor der existenziellen Bedrohung durch die Nationalsozialisten nach Paris geflohen. Zusammen mit Capa bricht sie 1936 nach Spanien auf, um über den Kampf der Republikaner gegen Francos Faschisten zu berichten. Auf der Suche nach authentischen Bildern entstanden Aufnahmen, die das Leid, aber auch das Leben der spanischen Bevölkerung in und mit dem Krieg aus dokumentieren. „Gerda Taro. Krieg im Fokus“ - eine Ausstellung in Stuttgart.
2) Mit einem Schuldspruch endete am Sonntag das Bankentribunal, zu dem das globalisierungskritische Bündnis Attac nach Berlin geladen hatte. Drei Tage lang verhandelten Gericht, Ankläger und Verteidiger in der ausverkauften Volksbühne darüber, wer die Verantwortung für die Finanz- und Wirtschaftskrise sowie deren Folgen trägt.
3) Der rechts-konservative Bund Junger Demokraten (FIDESZ) hat bei den ungarischen Parlamentswahlen vom Sonntag 206 von 386 Mandaten errungen. Doch damit nicht genug: die rechtsextreme Jobbik-Partei wurde mit 16,7 % der Stimmen ins ungarische Parlament gewählt.
4) Und: Menschenrechts-Aktivist_innen versuchten heute morgen, die Abschiebung von Roma und anderen Flüchtlingen vom Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden in das Kosovo zu verhindern.

Thema 1:
Rund 50 Menschenrechts-Aktivistinnen und -Aktivisten blockierten am heutigen Dienstag Morgen den Zugang zum Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden. Sie versuchten so, die Abschiebung von Flüchtlingen in einem Charterflug zu verhindern. Seit Anfang des Jahres finden jeden 2. Dienstag im Monat über den Baden-Airpark Abschiebeflüge in das Kosovo statt. Die Aktivist_innen fordern den Baden-Airpark und die verantwortlichen Fluggesellschaften dazu auf, sich sofort aus dem Geschäft mit den Abschiebungen zurückzuziehen.
Am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, findet um 14 Uhr in Karlsruhe eine überregionale Demonstration gegen den Abschiebe-Flughafen „Baden-Airpark“ und die rassistische Ausländerpolitik der BRD statt. Ein breites Bündnis aus Flüchtlings-Initiativen, linken Organisationen, Antifagruppen und zivilgesellschaftlichen Kräften ruft zu der Demo auf.
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Thema 2:
In Ungarn sind am Sonntag nach acht Regierungsjahren die Sozialisten abgewählt worden. 52,8 Prozent der Wähler stimmten für den rechts-konservativen Bund Junger Demokraten (FIDESZ),
die regierende Ungarische Sozialistische Partei (MSZP) erhielt nur 19,3 Prozent der Stimmen und die rechtsextreme Jobbik (Die Besseren) zog mit 16,7 Prozent erstmals ins Parlament ein. Auch die links-ökologische Partei "Politik kann anders sein" (LMP) schaffte mit 7,4 Prozent erstmals den Sprung in die Volksvertretung. Die Wahlbeteiligung betrug 64,3 Prozent. Der N-Ost-Korrespondenten Stephan Ozsváth hat den Verlauf der Wahlen mitverfolgt. Beitrag von Radio Corax Halle.

Thema 3:
„Die Jury kommt zu der Überzeugung, dass die Finanzkrise nicht wie eine Naturgewalt
über die deutsche Wirtschaft hereingebrochen ist. Es gibt klare Verantwortliche. Dazu
gehört die Politik, hier vertreten durch Bundeskanzler Gerhard Schröder und
Bundeskanzlerin Angela Merkel. Durch ihre Arbeitmarkt-, Sozial- und Finanzpolitik
haben sie dazu beigetragen, dass sich die Finanzmärkte von der Realwirtschaft ablösen
konnten und hochriskante Spekulationsgeschäfte möglich wurden. Sie haben wiederholt
die öffentlichen Interessen an private ausgeliefert. Sie haben die Demokratie untergraben.“
Soweit ein Auszug aus dem Urteil des Bankentribunals, das vergangenes Wochenende in Berlin stattfand. Eingeladen hatte das globalisierungskritische Bündnis Attac: Angeklagt waren VertreterInnen aus Politik und Wirtschaft. Klägerin war die Zivilgesellschaft. Schauplatz dieses Tribunals: die Berliner Volksbühne. Jutta Sunderman von dem globalilsierungskritischen Bündnis Attac. Ein Beitrag von Thomas Zörner, Radio Z Nürnberg.

Thema 4:
„Gerda Taro. Krieg im Fokus“ – so heißt eine Ausstellung im Stuttgarter Kunstmuseum mit den Werken einer Frau, die als Pionierin der Kriegsfotografie gilt. Und als engagierte Kämpferin gegen Hitler und Franco: fast alle ihre Fotos zeigen das Spanien der Revolution und des Bürgerkriegs und den Kampf gegen den Faschismus. Ein Beitrag von Heike Demmel und Andreas Klug, Radio Z Nürnberg.
Die Ausstellung „Gerda Taro. Krieg im Fokus“ ist noch bis zum 16. Mai im Kunstmuseum Stuttgart zu sehen. Geöffnet ist das Museum jeden Tag außer Montag. Die genauen Öffnungszeiten und die Termine der Führungen durch die Taro-Ausstellung findet ihr auf der Homepage www.kunstmuseum-stuttgart.com.