zip-fm 15. Juni 2010

ID 34612
 
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Gerecht geht anders. Demo Stuttgart 34572 / Wir zahlen nicht für eure Krise! Demo Berlin - 34599 / Parlamentswahlen in Belgien - Flämische Separatisten siegen in Flandern 34596 / Stern der Apartheid - Daimler-Benz und seine unbewältigte Vergangenheit in Südafrika - 34565
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30:00 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 15.06.2010 / 11:39

Dateizugriffe: 429

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 15.06.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript

Hallo und herzlich willkommen (zu zip-fm), heute von Radio Dreyeckland aus Freiburg mit folgenden Themen:

„Wir zahlen nicht für eure Krise“ - Ein Blick zurück auf die tatsächlich /Groß/-Demonstrationen vom vergangenen Wochenende in Stuttgart und Berlin
Dann ein Blick auf die Parlamentswahlen in Belgien, bei denen die Separatisten in Flandern einen deutlichen Sieg davongetragen haben
Und schließlich Daimler-Benz und die Apartheid – ein Stück unbewältigte Vergangenheit

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Vergangenen Samstag gingen in Berlin und Stuttgart jeweils rund 20 000 Menschen auf die Straße gegen die Kürzungspolitik der schwarz-gelben Regierung sowie dagegen, dass die Kosten der Krise den sozial Schwachen und der breiten Bevölkerung aufgebürdet werden. Verursacher und Profiteure der Krise werden bekanntlich nicht zur Kasse gebeten. “Die Menschen akzeptieren nicht, dass sie für die neoliberale Politik, die in die Krise geführt hat, zahlen sollen, während Banken und Konzerne als Verursacher ungeschoren davon kommen”, sagte Christina Kaindl, Sprecherin des Berliner und des bundesweiten Bündnisses. Gesine Lötzsch, Vorsitzende der Partei „Die Linke“, wies in ihrer Abschlussrede zurück, dass die Menschen über ihre Verhältnisse gelebt hätten. Gerd Buddin von der Gewerkschaft Ver.di in Berlin, bezeichnete die Pläne der Regierung schlichtweg als “Sauerei” und kündigte – man darf gespannt sein - den „Widerstand“ der Gewerkschaften an. Aus Stuttgart nun zunächst ein Eindruck vom vergangenen Samstag, von den Kollegen vom „Freien Radio für Stuttgart“.

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Auch in Berlin gingen rund 20.000 Menschen auf die Straße, Radio Z aus Nürnberg sprach mit einer Sprecherin des Krisenbündnisses "Wir zahlen nicht für eure Krise" über den Verlauf der Demonstration und die Perspektiven der Proteste gegen das Sparpaket.

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Ende April zerbrach die belgische Regierungskoalition unter dem christdemokratischen Premier Leterme.
Auslöser war ein Sprachenstreit im Konflikt zwischen der flämischen und der französischsprachigen wallonischen Bevölkerungsgruppe.
Dieser Konflikt ist nicht neu – und er bestimmte auch maßgeblich die Wahlergebnisse:
Im wirtschaftlich schwächeren wallonischen Teil Belgiens siegten die Sozialisten, die zusammen mit ihrer flämischen Schwesterpartei insgesamt die größte Anzahl der Parlamentssitze errangen.
In Flandern dagegen hat sich die separatistische Neue Flämische Allianz unter Bart De Wever innerhalb weniger Jahre zur stärksten Kraft entwickelt – sie gewann 40% der Stimmen im flämischen Teil und verfügt über stolze 27 Parlamentssitze. De Wever will zwar keine sofortige Teilung des Staates durchsetzen, aber eine schrittweise Unabhängigkeit der Landesteile voneinander. Radio Dreyeckland aus Freiburg sprach mit dem Publizisten Tobias Müller in Brüssel zunächst darüber, wie die mit deutlichen Verlusten aus der Wahl gegangene Partei „Vlaams Belang“ einzuschätzen ist.

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Der Auftritt der deutschen Fußball-Kicker in Südafrika steht unter keinem guten Stern. Das Problem ist jedoch nicht beim Tritt gegen einen Ball zu finden, sondern in Gestalt des Hauptsponsors Daimler-Benz. Bei SüdafrikanerInnen die seinerzeit ihr Leben im Kampf gegen das Apartheidregime riskierten, ruft das Daimler-Logo nämlich schlechte Erinnerungen wach. Die Apartheid wäre ohne das große Engagement des Stuttgarter Autobauers in der Form nicht möglich gewesen.
Die Kampagne Star Of Apartheid wirft Daimler-Benz, dem Hauptsponsor der Nationalmannschaft vor, seine unrühmliche Vergangenheit in Südafrika und die Unterstützung der Apartheid nie wirklich aufgearbeitet zu haben. Die Kollegen von LoRa München haben deshalb bei Medico International angerufen, der Menschenrechtsorganisation, die an der Kampagne beteiligt ist. Frage an Anne Jung von Medico: Was wirft ihre Organisation Daimler eigentlich vor?

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Das wars für heute, unsere halbe Stunde zip-fm ist zu Ende - herzlichen Dank fürs zuhören!

Kommentare
16.06.2010 / 08:57 detlef,
am 20 06 2010 im Mittagsprogramm Novosti
danke