zip-fm 20. Juli 2010

ID 35142
 
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Wien: Hausdurchsuchungen und Verhaftungen 35139 / Chile: Mapuche im Hungerstreik 35123 / BP-Ölfeld: Meeresboden instabil 35138 / Solarstrom steckt Atomstrom im Sommer in die Tasche 35095
Audio
30:05 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 20.07.2010 / 11:33

Dateizugriffe: 162

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 20.07.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript

Hallo und herzlich willkommen (zu zip-fm), heute von Radio Dreyeckland aus Freiburg mit folgenden Themen:

Verhaftungen und Hausdurchsuchungen nach Protesten vor Arbeitsämtern in Wien
In Chile befinden sich Mapuche im Kampf ums Ackerland im Hungerstreik
Im Golf von Mexico ist der Zustand des Meeresbodens instabil während – letztes Thema -
Hierzulande dank dem knalligen Sommer AKWs gedrosselt werden müssen und dadurch in den Mittagsstunden von der Solarstromerzeugung stellenweise eingeholt werden

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Vor zwei Wochen, am 6. Juli wurden in Wien in drei Wohngemeinschaften und einem Kulturverein Hausdurchsuchungen durchgeführt. Drei Personen wurden verhaftet. Als Grundlage dafür wurden Ermittlungen in Zusammenhang mit brennenden Mülltonnen vor einem AMS am 27. Juni angegeben. Die AMS in Österreich entsprechen den privatisierten Arbeitsämtern / Arbeitsagenturen beispielsweise in der BRD. Das freie Radio Orange aus Wien sprach nun mit den Betroffenen.

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23 Häftlinge aus dem indigenen Volk der Mapuche in Chile haben vergangene Woche einen Hungerstreik begonnen. Sie befinden sich zum Teil seit fünf Jahren im Gefängnis – und das auf Grundlage eines Gesetzes aus der Zeit des Diktators Pinochet. Dieses Gesetz erlaubt es, Angeklagte zwei Jahre lang ohne Gerichtsurteil in Untersuchungshaft zu halten, den Anwälten der Verteidigung Zugang zu den Ermittlungen zu verweigern und die Präsentation von Zeugen zu verhindern. Die Anwendung dieser Gesetzgebung ist von den Vereinten Nationen bereits kritisiert worden.
Hintergrund der Auseinandersetzungen ist der Kampf der Indigenen für die Rückgewinnung des ihnen auf Grund überlieferter Gesetze zustehenden Bodens. Der befindet sich jedoch gegenwärtig in privaten Händen, internationale Konzerne wollen dort Bodenschätze gewinnen. Näheres zu den Forderungen der Mapuche nun in einem Gespräch, das Radio Z aus Nürnberg mit Yvonne Bangert von der Gesellschaft für bedrohte Völker geführt hat.

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Austretendes Öl in Mengen, gegen die das gegenwärtige Leck bei BP im Golf von Mexico eher ein Klacks ist, ist offensichtlich nicht mehr völlig auszuschließen. Zwar lief die Deckelmontage am Meeresgrund in den letzten Stunden allem Anschein nach vergleichsweise gut, doch auch der US-amerikanische Chef-Krisen-Manager für die Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko Thad Allen mußte nun bei einer Pressekonferenz einräumen: "Niemand kennt den Zustand des Meeresbodens im Bereich des Bohrlochs über dem Ölfeld." ExpertInnen diskutieren bereits seit Tagen über die Gefahr eines solchen Szenarios. Ein völliger Kollaps des Bohrlochs könnte nämlich dazu führen, daß sich der gesamte Inhalt des Ölfelds ungehindert ins Meer ergießt. Ein Bericht von Radio Dreyeckland aus Freiburg.

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Gewiss: Es ist ein sehr punktuelles Szenario, die gute Nachricht zum Schluss unserer Sendung ist nur eine Momentaufnahme. Aber: Selbst eingefleischte Umweltschützer hätten sie vor einigen Jahren nicht erwartet. Solarstrom macht stundenweise schon mehr als die Hälfte des Atomstroms aus. Da in den Mittagsstunden durch Kochen und Klimaanlagen der Stromverbrauch und damit auch die Preise auf den Strommärkten am höchsten sind, erzeugen zu diesen Zeiten die Photovoltaik-Anlagen den Strom schon fast zu Marktpreisen. Möglicherweise wird schon im kommenden Jahr stundenweise die Solarstrom­erzeugung größer sein als die aus Uran. Ein positives Ergebnis der Solarstrom-Förderpolitik der zurückliegenden Jahre – wobei die Frage bekanntlich offen ist, wie die Energiepolitik der Zukunft hierzulande wohl aussehen wird. Ein Gespräch von Radio Dreyeckland mit Raimund Kamm vom Forum „Gemeinsam gegen das Zwischenlager“ in Gundremmingen.

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Herzlichen Dank fürs Zuhören, das wars für heute hier bei zip-fm, bis denne!

Kommentare
21.07.2010 / 10:48 detlef,
bei novosti am 25 07 2010
danke