zip-FM vom 14.12.2010

ID 37934
 
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1. Aktionen im Südwesten gegen Castortransport nach Lubmin (frn 37890) +++ 2. 3 Kündigungen in 4 Monaten: Streitbarer Personalratsvorsitzender im Visier der Uniklinik Erlangen (frn 37919) +++ 3. "Leistungsschutzrecht" - was soll das denn? (frn 37928) +++ 4. "Ich würd's so lassen" - Hamburger Festwoche zum Erhalt der Roten Flora (frn 37918)
Audio
30:00 min, 21 MB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 14.12.2010 / 15:52

Dateizugriffe: 142

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Jojo
Radio: Freies Radio Berlin, Berlin
Produktionsdatum: 14.12.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlichen Willkommen zu einer neuen Ausgabe von zip-FM.

In unserer heutigen Sendung beschäftigen wir uns dem bevorstehenden Castor-Transport, dem Arbeitskampf an der Uni-Klinik in Erlangen, dem geplanten Leistungsschutzrecht für Presseverleger und der drohenden Räumung der Roten Flora in Hamburg.

Die Themen im einzelnen:
- Heute Abend verlässt ein Zug mit hoch radioaktivem Atommüll das südfranzösische Kernforschungszentrum Cedarache. Sein Ziel: das sog. Zwischenlager Nord in Lubmin bei Greifswald. Der neuerliche Castor-Transport ruft auch diesmal wieder Atomkraftgegnerinnen und -gegner auf den Plan. An verschiedenen Orten entlang der Transport-Strecke werden Protestaktionen stattfinden. So auch im südpfälzischen Wörth, direkt an der deutsch-französischen Grenze. Dazu hören wir ein Interview mit einem Aktivisten vor Ort.
- In Erlangen erhielt ein Personalrat der Uni-Klinik kürzlich seine inzwischen dritten Kündigung. Grund hierfür: er habe sich nicht an die vorgeschriebene Arbeitszeitbegrenzung von 10 Stunden pro Tag gehalten. Über die Hintergründe der Kündigungen sowie des Arbeitskampfes am Uni-Klinikum erfahren wir gleich mehr.
- Im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung wird ein sog. Leistungsschutzrecht für Presseverleger angekündigt. Gegen die Einführung einer solchen Regelung macht die "Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht", kurz IGEL, mobil. Im Interview erklärt der Gründer der Initiative, hinter der inzwischen u.a. der Chaos Computer Club und Google stehen, was es mit dem Leistungsschutzrecht auf sich hat und warum er sich dagegen engagiert.
- Das seit über 20 Jahren besetzte, autonome Zentrum "Rote Flora" ist weit über die Hamburger Stadtgrenzen hinaus bekannt. Klar, dass sie nicht nur Freundinnen und Freunde hat. Für das kommende Jahr befürchten ihre Unterstützerinnen und Unterstützer einen neuen Anlauf, das selbstverwaltete Zentrum zu räumen und wirtschaftlich nutzbar zu machen. Über die derzeitige Situation der Roten Flora erfahren wir mehr am Ende der Sendung.

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Am Wochenende war die Anti-Atom-Bewegung mal wieder auf der Straße aktiv. In Freiburg versammelten sich 800 Menschen zu einer unangemeldeten Demonstration, in Ahaus waren es 700 und in Greifswald demonstrierten 3.600 Leute. Ein Grund für die Aktivitäten war der bevorstehende Castor-Transport aus dem südfranzösischen Kernforschungszentrum Cadarache ins sog. Zwischenlager Nord in Lubmin. Gegen diesen Tranport, der aller Voraussicht nach, heute Abend gegen 20.00 Uhr startet, wird es entlang der Bahnstrecke etliche Protestaktionen geben.
Eine davon ist für den morgigen Mittwoch im südpfälzischen Wörth angekündigt.
Hören dazu nun ein Interview mit Andreas Raschke, dem Pressesprecher der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen. Geführt hat das Interview Radio Dreyeckland, Freiburg.

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Dass es in Arbeitskämpfen manchmal hoch hergeht ist allseits bekannt. Ein aktuelles Beispiel hierfür bietet das Vorgehen der Leitung des Erlanger Uni-Klinikums, um sich einem kritischen Personalrats zu entledigen. Dieser erhielt innerhalb von vier Monaten seine inzwischen dritte Kündigung. Wie es dazu kam und wie sich die Beschäftigten der Uni-Klinik dazu verhalten, hören wir nun in einem Beitrag von Radio Z, Nürnberg.

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Für den kommenden Freitag ruft ver.di zu einer Mahnwache vor dem Sitz des Büro des Verwaltungsdirektors Gebhard am Uniklinikum auf. Dieses befindet sich am Maximiliansplatz 2 in Erlangen. Los geht's um 10 Uhr.

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Seit einiger Zeit gehen einige Zeitungen dazu über, für ihr Online-Angebot eine Gebühr zu erheben. Einigen Verlagen scheint diese Möglichkeit der Zuverdienstes noch nicht zu genügen. Sie fordern von der Politik die Einführung eines sog. Leistungsschutzrechtes. Bei der derzeitigen Bundesregierung stoßen sie mit damit auf offene Ohren. So vereinbarten die Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag, die Forderung der großen Verlage, allen vorran des Axel-Springer-Verlags, noch in dieser Legislaturperiode umzusetzen.
Was hinter dem Leistungsschutzrecht steht und warum sich einige dagegen zur Wehr setzen, erfahren wir nun im Interview mit Till Kreutzer. Er hat die "Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht", kurz IGEL, gegründet.
Das Interview geführt hat coloRadio, Dresden.

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In Zeiten hemmunsloser Verwertbarmachung ganzer Innenstadtbezirke mutet die "Rote Flora" in Hamburg wie ein Fossil aus einer anderen Zeit an. Dabei exixtsiert das selbstverwaltete Stadtteilzentrum im Schanzenviertel gerade mal seit 20 Jahren. Eine halbe Ewigkeit angesichts der rasanten Umstrukturierungsprozesse rund um die "Rote Flora". Für das kommende Jahr deuten sich dann auch Probleme für den Bestand der bekannten Autonomen-Hochburg an. Grund genug, erste Gegenaktivitäten gegen eine befürchtete Räumung zu starten.
Zur aktuellen Situation der "Roten Flora" und den dunklen Wolken, die da am Horizont heran nahen, hören wir nun ein Interview mit einer Unterstützerin, das Radio Z aus Nürnberg geführt hat.

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Das waren 30 Minuten zip-FM. Die heutige Sendung wurde Euch präsentiert von der Radiokampagne Berlin. Nachhören könnt ihr sie wie immer im Internet unter freie-radios.net.

Hier nochmal die Links zu den gespielten Beiträgen:
- Informationen zu den Aktivitäten der südwestdeutschen Anti-Atom-Iniativen findet Ihr unter www.atomausstieg-sofort.de
- Die Seite der "Iniative gegen das Leistungsschutzrecht" lautet leistungsschutzrecht.info
- Und Informationen zur "Roten Flora" und gibts unter www.recht-auf-stadt.net/iwsl.

Euch wünsche ich einen angenehmen Abend. Auf Wiederhör'n!