zip-fm 25. Januar 2011

ID 38627
 
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Tunesien und die EU-Kooperation 38616 / Demo öko-bäuerliche Landwirtschaft 38602 / Dresden opferfrei! 38598 / Whistleblower-Netzwerk 38593
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30:00 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 25.01.2011 / 12:49

Dateizugriffe: 448

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 25.01.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen (zu zip-fm), heute von Radio Dreyeckland aus Freiburg mit folgenden Themen:

Zunächst Aktuelles sowie eine Einschätzung zu den Entwicklungen in Tunesien gleich zu Beginn unserer Sendung
Zehntausende täglich auf der Agrarwirtschaftsmesse „Grünen Woche“ – ähnlich viele am vergangenen Samstag auf der „Demo zum Thema“, auch in Berlin. Ein Rückblick.
Und ein Blick nach vorn, nach Dresden: Am 13. Februar steht dort alljährlich das Thema Nationalsozialismus auf der Agenda
Und schließlich widmen wir uns erneut dem Thema Whistleblowing, wir stellen ein Netzwerk vor, das sich diesen Aktivitäten widmet.
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Die zweite Nacht in Folge haben Tausende in der tunesischen Hauptstadt Tunis einer nächtlichen Ausgangssperre getrotzt und mit verstärktem Druck gegen die Übergangsregierung protestiert. Gerade Menschen aus ländlichen Regionen kommen, um eine Übergangsregierung ohne Personen zu fordern, die in Verbindung mit dem alten Regime stehen. Am gestrigen Montag hatte es erneute Zusammenstöße zwischen der Polizei und Gegnern des Kabinetts von Ministerpräsident Rached Ghannouchi gegeben. Auch in anderen nordafrikanischen Staaten wie Algerien und Marokko gab es Protestaktionen gegen die autoritären Regime. Um dort einer ähnlichen Entwicklung wie in Tunesien vorzubeugen, wurden die Proteste von Seiten der Regierungen mit Gewalt beantwortet.
All jene Staaten sind aber durch die Euro-mediterrane Partnerschaft und andere Abkommen mit der EU verbandelt. Meist geht es hier um Wirtschaftskooperation, Sicherheit oder Flüchtlingsbekämpfung. Allerdings rühmt sich die EU ja damit, einen hohen Menschenrechtsstandard zu haben. Spätestens mit den Protesten und dem Sturz des autoritären Regimes in Tunesien stellt sich für die EU nun also wohl die Frage, ob nicht grundsätzlich die Art und Weise der „Kooperationen“ überdacht werden muss. Dazu sprach Radio Dreyeckland aus Freiburg mit Franziska Brantner, sie sitzt als Abgeordnete der Grünen im Europäischen Parlament.
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„NEIN zu Gentechnik, Tierfabriken, Dumpingexporten.“ Terminlich passend war die Demo zu diesen Schlagworten in Berlin am vergangenen Samstag vielleicht schon: Zur "Grünen Woche", der von der Bundesregierung ausgerichteten Agrarwirtschaftskonferenz.
Dass es Alternativen zur industriellen Landwirtschaft gibt wissen allerdings auch die Fachleute – am besten wohl diejenigen, die oft seit Jahrzehnten beispielsweise in der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft tätig sind.
Das freie Internetradio Flora aus Hannover sprach mit dem Imker (und Agraringenieur) Michael Grolm; ihm drohen für Feldbefreiung Geld- und Haftstrafen – ist er tatsächlich ein eigentumzerstörender "Aktivist" und "Berufsdemonstrant"? Hört selbst. http://www.gendreck-weg.de
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Zum 66. Mal jährt sich am 13. Februar der Jahrestag der Bombardierung Dresdens. Vom 13. bis 15. Februar 1945 hatten Luftstreitkräfte der Alliierten gezielt Angriffe geflogen auf das nationalsozialistische Rüstungs-, Industrie- und Verkehrszentrum mit dem Ziel, Kriegsinfrastruktur der Nazis zu zerstören und die immer noch führertreue deutsche Bevölkerung zu demoralisieren.
Sowohl am 13. als auch am 19. Februar dieses Jahres werden nun Nazis dieses Ereignis zum Anlass nehmen, um in Dresden mit Fackeln aufzumarschieren. Zahlreiche Gegenaktivitäten sind geplant, Zeremonien der sogenannten „Stadtgesellschaft“, die Kirchen werden ihre Glocken läuten lassen.
Radio Blau aus Leipzig sprach mit Arne von der Thüringer Antifa-Mobilisierung über die Notwendigkeit einer _grundsätzlichen_ Kritik am bürgerlichen Gedenken. http://www.dresden-opferfrei.de.vu - http://www.no-pasaran.mobi - http://www.leipzig-nimmt-platz.de/
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Die Verfolgung von denen, die unbequeme Wahrheiten ans Licht bringen – nein, nein, das gabs nicht nur in der ach-so-bösen DDR. Das gibt’s heute auch im so genannten freien Westen! Man denke nur an das Haberfeldtreiben, das veranstaltet wird, wenn es um Geheimnisverrat geht – ob in Sachen Luftangriffe in Kundus oder die Waffenspiele sich langweilender deutscher Elitesoldaten.
Und auch in der Wirtschaft gilt der, der über bittere Wahrheiten am eigenen Arbeitsplatz aufklärt als Nestbeschmutzer. Auch wenn er Gefahren abwehren oder grobes Unrecht aufzudecken will. Nicht selten werden solche „ach-so-bösen Nestbeschmutzer“ massiv gemobbt, bis sie freiwillig das Feld räumen oder sie werden gleich raus geschmissen.
Um solche Schicksale kümmert sich das bundesweite Whistleblower-Netzwerk. Es unterstützt eine von der Piratenpartei entlehnte, sehr eilig auf den Weg gebrachte Online-Petition an den Bundestag, die die Rechte der Aufdecker, der angeblichen Verräter von Geheimnissen und sensiblen Informationen schützen soll. Der erste Vorsitzende des Netzwerks, Guido Strack erläuterte dem freien Radio LORA aus München einige seiner Forderungen an die Politik, insbesondere – gleich zu Beginn – die Frage nach der Beweislast im Konfliktfall. https://epetitionen.bundestag.de/index.p...
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Das wars für heute, herzlichen Dank fürs zuhören – morgen kommt zip-fm von Radio Unerhört, dem Freien Radio aus Marburg. Aus Freiburg für heute: tschüss.
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