ZIP-FM 30. Juni 2004

ID 7077
 
Lidl betreibt Milchpreisdumping FRN 7066 (bis 06:30)
"Unser Ziel ist es Cyber Space zu befreien" - Interview mit Richard Stallman FRN 7071
Mehr Militärhilfe für Afghanistan? Nein sagt medico international FRN 7073
Audio
29:34 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 30.06.2004 / 14:33

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Radio Orange / Wien / Layr
Kontakt: radio(at)netwatcher.at
Radio: , Wien im www
Produktionsdatum: 30.06.2004
keine Linzenz
Skript
ZIP-FM 30. Juni 2004
ZIP-FM-Redaktion-Österreich bei Radio Orange in Wien / Peter Layr
Mit Beiträgen von:
ak/rdl von Radio Dreyeckland in Freiburg
Ulla von Radio Z in Nürnberg
Maike Dimar von Radio Z in Nürnberg

Themen:
Die deutschen Milchbauern protestierten vor den Filialen von Supermarkt-Discounter gegen weitere Absenkungen des Milchpreises. Radio Dreyeckland sprach dazu mit Frieder Thomas von der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft.
Im zweiten Beitrag ein Gespräch mit dem Vater der Freien Software Bewegung - Richard Stallman. Entwicklungen wie das GNU-Project und damit GNU/Linux oder Copyleft sind untrennbar mit ihm verbunden.
Abschließend noch ein Blick nach Afghanistan: der afghanische Präsident Karsai wünscht sich von der NATO mehr Truppen im Land. Das dies der falsche Weg zur Lösung der Probleme ist, meint zum Beispiel der Geschäftsführer von medico international - Thomas Gebauer.

1. Beginnzeit: 01:30
FRN 7066 (bis 06:30)
ak/rdl / Radio Dreyeckland in Freiburg
Lidl betreibt Milchpreisdumping
http://freieradios.nadir.org/portal/cont...
http://freie-radios.info/mp3/20040628-le...
Wenn Bauern und Bäuerinnen spektakuläre Proteste veranstalten winken manche eilig ab. Sie meinen, das es sowieso nur einflussreiche Lobbies sind die versuchen, ihre Interessen in der Öffentlichkeit darzustellen - oft vorbei an der Intressenlage wirklich "bäuerlicher" Betriebe.
Tonangebend etwa beim konservativen deutschen Bauernverband sind die Agro-Großbetriebe, regelrechte Farmen mit industriellen Produktionsmethoden. Nun ist wenig einzuwenden gegen rationelle Arbeitsweisen, auch nicht dagegen, wenn sich Betriebe zusammenschließen, um effektiver wirtschaften zu können. Nur: Der Umgang mit Tieren oder auch nur Feldfrüchten ist vielleicht eben doch nicht mit dem mit einer Autotür am Opel-Fließband zu vergleichen, die aktuelle Diskussion um Gen-Food läßt grüßen.
Warum als die Großdemonstrationen von Milchbauern bei den Lebensmittel-Discountern Lidl und Aldi? Die beiden Konzerne nehmen riesige Mengen der in Deutschland produzierten Milch ab und kehren die Regeln der ach-so-heiligen Kuh "Marktwirtschaft" ins Gegenteil um: Nicht die Verkäufer der Ware "Milch" bestimmen über den Preis und de facto auch schon lange nicht mehr die Politiker in Brüssel. Sondern im Wesentlichen die genannten Discounter: Die laden in regelmäßigen Abständen ihre Lieferanten zum Gespräch: Die Molkereien. Denen sagen sie dann, was sie zu zahlen bereit sind nach dem Motto: friß oder stirb. Und Lidl meinte in in den zurückliegenden Wochen, nochmal zwei Cent weniger pro Liter Milch zahlen zu wollen. Für Bäuerinnen und Bauern, deren Stundenlohn bereits heute so niedrig ist, dass kein Opel-Arbeiter ihren Job machen würde lief da ein Fass über. Sie waren es - und nicht die einflussreiche organisierte Bauernlobby -, die bei Lidl für Ärger sorgten.
Über die Hintergründe nun im folgenden Gespräch von Radio Dreyeckland aus Freiburg: Frieder Thomas von der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft ABL aus Fulda.

2. Beginnzeit: 10:11
FRN 7071
Ulla / Radio Z in Nürnberg
"Unser Ziel ist es Cyber Space zu befreien" - Interview mit Richard Stallman
http://freieradios.nadir.org/portal/cont...
http://stoffwechsel.radio-z.net/index.ph...
http://stoffwechsel.radio-z.net/files/au...
Richard Stallman im Gespräch mit zip-fm - das haben wir uns schon lang mal gewünscht.
But who the fuck is Richard Stallman. Au weiah - werden jetzt die Jüngeren unter den HörerInnen sagen oder die Computerfreaks. Trotzdem möchte ich die jetzt um etwas Geduld für ein paar Erklärungen zu Richard Stallman bitten. Er gilt als der Vater der Freien Software Bewegung - und man kennt inzwischen den Begriff Open Source, man weiss dass es dabei darum geht, dass der Code von Computerprogrammen nicht geheimgehalten sondern offengelegt wird - und das ist ein technischer Vorteil.
Freie Software ist mehr. Sie verlangt, dass jedermensch ein Programm frei Kopieren darf.
Richard Stallman is der Gründer des GNU Projects, das 1984 gestartet wurde um das Freie Betriebssystem GNU zu erschaffen, das heutzutage ein essentieller Bestandteil des GNU/Linux Systems ist.
Die meisten kennen dieses Betriebssystem schlicht unter dem Namen Linux.
Eng damit verbunden ist die Erfindung des sogenannten Copylefts. Das bedeutet dass ausdrücklich von den ProgrammiererInnen auf ein Copyright verzichtet wird, Programme also auch verändert werden dürfen oder sogar sollen. Der Erfinder dieses Copylefts wiederum ist - Richard Stallman.
Im Mai war Stallman in Edinburgh zu einem Kolloquium und sprach über Ethische Gesichtspunke bei Software. Andächtig lauschte das Auditorium aus meist jungen StudentInnen, aber auch gesetzten kahlköpfigen Informatikkoryphäen dem langhaarigen, bärtigen Freak, der mit wilden Gesten und beschwörenden Worten die ZuhörerInnen in den Bann zog. Unter die Andächtigen hatte sich auch die frühere Redakteurin Ulla von Radio Z in Nürnberg gemischt, die ihren Wohnsitz nach Edinburgh verlegte - und hinterher juckte sie natürlich das Mikrophon.
Richard Stallman der Guru der Freien Software im Interview.
Richard Stallman war der Vater der Bewegung für Freie Software und der Erfinder des Copylefts: Und wie sich das gehört: Hier unser Copyleft-Vermerk: Jedermensch darf diesen Beitrag aufnehmen, kopieren und weiterverbreiten - mit einer Einschränkung: Er muss dann eben diesen Copy-Left-Vermerk beifügen und mit weitergeben.
Das Interview mit Stallman nachhören können sie über die Website des Magazins Stoffwechsel stoffwechsel.radio-z.net – zu finden in der Rubrik „Alle Themen“.

3. Beginnzeit: 20:52
FRN 7073
Maike Dimar / Radio Z in Nürnberg
Mehr Militärhilfe für Afghanistan? Nein sagt medico international
http://freieradios.nadir.org/portal/cont...
http://freie-radios.info/mp3/20040629-me...
Sicherheit ist ein vielfältig benutzter Begriff. Der afghanische Präsidenten Hamid Karsai meint damit im Augenblick: mehr internationale Truppen für sein Land und zwar schnell. „Afghanistan braucht diese Sicherheit heute, nicht morgen“, appellierte er an die NATO am gestrigen Dienstag beim Gipfel in Istanbul.
Sicherheit für Afghanistan sieht für die Hilfsorganisation medico international anders aus. Sie ist mit verschiedenen Programmen zur Minenräumung und Kriegsopferrehabilitation vor Ort und meint: mehr Soldaten und Militär bringen keine Lösung und sind der falsche Weg.
Maike Dimar sprach am gestrigen Dienstag mit Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international.