Free Mumia Redebeitrag auf Berliner Ostermarsch 2012

ID 47567
 
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Am 7. April fand der Berliner Ostermarsch 2012 statt. Die Berliner Friedensbewegung führte an diesem Tag auch eine gemeinsame Transparent Aktion mit der FREE MUMIA Bewegung durch, an der sich ca. 600 Menschen beteiligten. Einen Bericht mit Fotos und Videos gibt es auf Indymedia: http://www3.de.indymedia.org/2012/04/328...

Hier folgt nun ein Redebeitrag der Free Mumia Bewegung auf der Abschlusskundgebung des Berliner Ostermarsches.
Audio
03:54 min, 1826 kB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (22050 kHz)
Upload vom 09.04.2012 / 17:19

Dateizugriffe: 1137

Klassifizierung

Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales
Serie: politische Repression
Entstehung

AutorInnen: Radio Aktiv
Radio: Radio Aktiv Berlin, Berlin im www
Produktionsdatum: 09.04.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Kriege stoppen - soziale Gerechtigkeit durchsetzen!
Free Mumia!

Westliche Großmächte wie die USA und einzelne EU Staaten greifen ungeniert überall in der Welt nach Rohstoffen und Vormachtstellung - immer offener als "Wahrung strategischer Interessen" beschrieben.

Destabilisierung, Hunger und Vertreibung betreffen weite Teile Afrikas, Asiens und vielleicht bald auch wieder Lateinamerikas. Während die von westlichen Mächten mit Krieg überzogenen Länder existenziell verkümmern, wird uns in den Herkunftsländern des Krieges häufig vorgegaukelt, das alles geschähe zum Wohle der Menschenrechte und dem Aufbau von Demokratie.

Wenn wir uns jedoch in der EU das mörderische Frontexregime oder in den USA die Praxis der Todesstrafe, der Massenversklavung, der Gefängnisindustrie oder der Existenz der vielen politischen Gefangenen wie z.B. Mumia Abu-Jamal ansehen - wird offensichtlich, dass gerade die kriegsführenden Regierungen kein großes Interesse an Demokratie und Menschenrechten beweisen.

Mumia selbst beschreibt den Krieg der Herrschenden in den USA seit Jahrzehnten - sowohl nach außen als auch nach innen.

Ohne den Rassismus, die Armut des unteren Drittels und allgemeine Perspektivlosigkeit hätte die US-Army seit dem Desaster in Vietnam wohl kaum ausreichend Freiwillige gefunden, die für Haftverschonung, Staatsbürgerschaft oder minimale Bildungsaussichten zu Mörderinnen und Mördern im Irak und Afghanistan wurden. Ähnliches lässt sich unter immer mehr Zeitsoldatinnen und Soldaten der Bundeswehr beobachten.

Es ist absolut zynisch für ein reiches Land wie dieses, dass junge Männer und Frauen in Afghanistan auf Zivilisten schießen müssen, um dann später einmal die Fachhochschule besuchen zu können.

Die Phase der Privatisierungen hat in den westlichen Industrienationen einem großen Teil der Bevölkerung nur Armut gebracht. Während Konzerne die Gewinne einstreichen, wird es uns allen aufgebürdet, über Verbraucherpreise und Steuern deren Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Wir alle zahlen selbst für unsere Verarmung, den Raubbau an der Umwelt, die Hochrüstung der sog. "inneren Sicherheit" und die Waffenindustrie.

Es gibt viele politische Gefangene in den USA. Mumia hat sich trotz Todesbedrohung über Jahrzehnte an die Seite derjenigen gestellt, die für soziale Gerechtigkeit kämpfen - die den Rassismus überwinden wollen - die die Kriege stoppen wollen.

Vor wenigen Monaten konnte er einen großen juristischen Sieg erringen, als die Justiz die Todesstrafe gegen ihn endgültig fallen lassen musste. Nun geht es darum, ihn endlich zu befreien. In dieser Phase braucht er uns alle - genauso wie wir mutige und ungebrochene Journalistinnen und Journalisten brauchen, die sich den Lügen der Warlords im Weißen Haus, in Brüssel oder dem Bundestag entgegenstellen.


Darum rufen wir euch auf, mit uns in zwei Wochen - am 21. April - erneut in Berlin zu protestieren!

Am Samstag, den 21. April versammeln wir uns um 16:00 am Rosa-Luxemburg Platz und demonstrieren durch Berlins Mitte. Wir werden dann zusammen mit Mumias ehemaligem Mitgefangenen Harold Wilson auch hierher zurück kommen und US Botschafter Philip D. Murphy auftragen, unsere Forderungen an Obama zu überbringen:

Schafft endlich die barbarische Todesstrafe ab!

Beendet endlich wirklich die Sklaverei, die Gefängnisindustrie und die Masseninhaftierung in den USA!

Freiheit für Mumia Abu-Jamal!