Wer in der Bundesrepublik den eigenen Lebensunterhalt nicht durch Lohnarbeit oder Vermögen oder anderweitiges Einkommen bestreiten kann hat mindestens Anspruch auf Arbeitslosengeld 2 oder Hartz 4. Diese sogenannte Grundsicherung soll den Mindestbedarf der Lebenshaltungskosten decken. Das bedeutet auch, die Teilhabe am kulturellen und sozialen Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Dass die tatsächliche Höhe des Hartz 4-Regelsatzes dieses Versprechen nicht einlösen kann ist weitgehend bekannt. Die normierten Beträge können die Lebensrealität der Empfänger*innen nicht abbilden. Gegen die Einführung von Hartz 4 gab es in den frühen 2000ern entsprechend starken Widerstand. Doch seitdem ist der Protest gegen Hartz 4 eher ein Randphänomen. Hartz IV selber aber ist weiterhin aktuell. 5,8 Millionen Menschen erhalten in Deutschland derzeit Hartz IV. Fügen Sie sich nicht den Regeln, die ihnen mit dieser staatlichen Geldzahlung auferlegt werden, werden sie sanktioniert - das heißt, es werden ihnen Teile der Hartz IV-Leistungen gestrichen. Während der Hochphase der Corona-Pandemie war das Verhängen dieser Sanktionen ab April ausgesetzt, seit vorletzter Woche ist das Sanktionieren nun wieder möglich. Sanktionsfrei e.V. heißt ein Verein, der sich gegen diese Praxis einsetzt, mit Helena Steinhaus haben wir über die aktuelle Situation für Hartz IV-Bezieher*innen und eine neue Kampagne (#Hartz Facts) des Vereins gesprochen.