Von 50 Staaten ratifiziert | Atomwaffenverbots-Vertrag kann in Kraft treten

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Die UNO gab am 24. Oktober bekannt, daß mit Honduras nunmehr der 50. Staat den Atomwaffenverbotsvertrag ratifiziert hat. Damit ist das Quorum erfüllt, damit der von den Vereinten Nationen 2017 verabschiedete Vertrag zum Verbot von Atomwaffen in 90 Tagen in Kraft treten kann. Er werde nun am 22. Januar wirksam, teilte die UNO mit.
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Upload vom 26.10.2020 / 23:45

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Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Wirtschaft/Soziales
Serie: restrisiko
Entstehung

AutorInnen: Klaus Schramm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 26.10.2020
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Von 50 Staaten ratifiziert | Atomwaffenverbots-Vertrag kann in Kraft treten

Die UNO gab am 24. Oktober bekannt, daß mit Honduras nunmehr der 50. Staat den Atomwaffenverbotsvertrag ratifiziert hat. Damit ist das Quorum erfüllt, damit der von den Vereinten Nationen 2017 verabschiedete Vertrag zum Verbot von Atomwaffen in 90 Tagen in Kraft treten kann. Er werde nun am 22. Januar wirksam, teilte die UNO mit.

Der Vertrag war am 7. Juli 2017 von 122 der insgesamt 193 UN-Mitgliedsstaaten angenommen worden. Er wurde bis heute von 84 Staaten unterzeichnet und von 50 ratifiziert. UNO-Generalsekretär António Guterres bezeichnete den Vertrag als einen bedeutungsvollen Schritt hin zur vollständigen Vernichtung aller nuklearen Waffen. Daß der Vertrag nun in Kraft treten könne, sei ein "Sieg für die Menschheit", sagte Peter Maurer, Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.

In dem völkerrechtlich bindenden Dokument verpflichten sich die Unterzeichner, "nie, unter keinen Umständen" Atomwaffen zu entwickeln, herzustellen, anzuschaffen, zu besitzen oder zu lagern. Von den neun Atomwaffen-Staaten, USA, Rußland, Großbritannien, Frankreich, China, Israel, Indien, Pakistan und Nordkorea, hat keiner den Vertrag unterzeichnet. Die Regierungen der USA und Rußlands lehnen den Vertrag strikt ab. Ob der moralische Druck der Mehrheit der Weltbevölkerung diese Blockadehaltung aufbrechen kann, wird sich erst in Zukunft zeigen.

Der 1968 abgeschlossene Atomwaffen-Sperrvertrag blieb wirkungslos, da die Atomwaffen-Staaten, die vertraglich eingegangene Verpflichtung zu Abrüstungsverhandlungen in den vergangenen zwanzig Jahren einträchtig sabotierten. Heute reicht das Zerstörungs-Potential der weltweit über 15.000 einsatzbereiten Atomwaffen dazu aus, alles Leben auf diesem Planeten 70 Mal zu vernichten.