Täter - Das Männermagazin (2) - Nachwort zur ersten Sendung

ID 107455
 
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Im Oktober 2020 habe ich im Rahmen des „M8 Feminist Strike Radio Tag“ einen Beitrag für das FSK gemacht. Unter dem Titel „Täter – das Männermagazin“ wollte ich einen Zugang finden, über männliche Täterschaft zu reden und redete dabei zumeist über mich selbst. Über den Tag, an dem ich die Sendung machen wollte, sprach ich viel mit meinen Mitstreiter:innen in der M8-Gang. Es wurde mir klarer und klarer, dass eine allgemeine Thematisierung des Gegenstands „männliche Täterschaft“ aus meiner Perspektive nicht gutgehen würde. Den ersten Teil könnt ihr hier hören: https://www.freie-radios.net/105455

Ein vollständiges Skript findet ihr im Beitrag
Audio
26:42 min, 37 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 03.03.2021 / 11:37

Dateizugriffe: 3027

Klassifizierung

Beitragsart: Kommentar
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Frauen/Lesben, Schwul
Serie: täter - das männermagazin
Entstehung

AutorInnen: xende@riseup.net
Radio: FSK, Hamburg im www
Produktionsdatum: 03.03.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
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Die nachfolgende Textfassung des Radiobeitrags habe ich für das Programmheft des FSK "Transmitter" redigiert. Der gesprochene Beitrag, den ihr hier hören könnt, weicht stellenweise von der Textfassung ab. Dies liegt darin begründet. dass ich während ich das Skript vortrug meine Irritationen und Unzufriedenheiten mit meiner eigenen Argumentation und Begrifflichkeit kommentierend zum Ausdruck bringen konnte. Diese kommentierende Einordnung in der Schriftform zu wiederholen, gelang mir nicht. So habe ich in Rücksprache mit Freund*innen aus der m8-gäng den Text lektoriert. Der folgende Text ist also auch unabhängig vom Radiobeitrag versteh- und kritisierbar. Ich freue mich über Rückmeldungen an xende@riseup.net und danke an dieser Stelle allen, die mir für die erste Sendung produktives Feedback gegeben haben. Ich freue mich darauf die Widersprüche im Themenkomplex "männliche Täterschaft", die nicht ohne ein analytisches Verständnis von Geschlecht und patriarchaler Struktur gedacht werden können, emanzipatorisch weiterzudenken und gemeinsam zu ver- und entknoten. Die Sendereihe "Täter - Das Männermagazin" wird im Rahmen des FSK-Feminist Strike Radio an jedem 5ten Freitag eines Monats und am 8.3. fortgesetzt.

Hier könnt ihr den Text als PDF runterladen: https://denkodrom.de/wp-content/uploads/...
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Alle Männer sind Täter?
Ein Nachwort zu: „Täter – das Männermagazin“

von Joscha Xenia Ende


Im Oktober 2020 habe ich im Rahmen des „M8 Feminist Strike Radio Tag“ einen Beitrag für das FSK gemacht (1). Unter dem Titel „Täter – das Männermagazin“ wollte ich einen Zugang finden, über männliche Täterschaft zu reden und redete dabei zumeist über mich selbst. Über den Tag, an dem ich die Sendung machen wollte, sprach ich viel mit meinen Mitstreiter:innen in der M8-Gang. Es wurde mir klarer und klarer, dass eine allgemeine Thematisierung des Gegenstands „männliche Täterschaft“ aus meiner Perspektive nicht gutgehen würde. Denn von Anfang an standen deutliche und nachvollziehbare Einwände gegen das im Raum, was der Titel implizierte:

Alle Männer sind Täter!

Ich hatte mich recht intensiv mit Männlichkeitskritik befasst und irgendwie dachte ich, durch meine zusätzliche Auseinandersetzung mit Männlichkeit im Rahmen meiner trans Erfahrung, hätte ich ein spezifisches Wissen um den Gegenstand, das ich teilen könnte. Der Eindruck entstand, weil ich im meinem politischen Umfeld mit Cis-Männern bzw. patriarchal geprägten Männern zu tun habe und auch im Rahmen von Täterarbeit und der Auseinandersetzung darüber über Umgänge und Auswege aus patriarchalen Mustern nachgedacht hatte. Ich erinnerte mich – und darüber sprach ich, auch in der Sendung – an die eigenen patriarchalen Dividenden, die ich eingefahren hatte. Klar war ich stets depressiv ab und an psychotisch und hatte auch gute Erinnerungen an meine Versuche mich bereits in der Kindheit Mädchen und Frauen anzuschließen und aus der sinnlosen Referenz zu Männlichkeit zu entkommen, aber welche Erfahrung ich eigentlich genau mit Männlichkeit gemacht habe, weiß ich jetzt auch nicht mehr.

Männliche Sozialisation für alle?

Im Ankündigungstext für die Sendung hatte ich geschrieben „Joscha X Ende, eine trans Frau, also männlich sozialisiert“. Ich postete das in eine kritische Männlichkeitsgruppe und wurde darauf hingewiesen, dass „männliche Sozialisation“ für Menschen mit trans Erfahrung zu behaupten eine transphobe Erzählfigur sei. ,Männliche Sozialisation', dies schien passend für mich, aber weil ich die Kritik verstand und insbesondere verstand, dass es erstmal um mich gehen müsste, änderte ich den Ankündigungstext und nahm das „also“ weg. „Joscha X Ende, eine trans Frau, männlich sozialisiert.“ Denn Männlichkeit ist ja nicht nur für cis-Personen, sondern eine queeres Feld und ein weites Feld von trans Erfahrungen, trans Männlichkeiten und Männlichkeiten in nicht-binären Zusammenhängen. Zurück zu mir: bin ich denn nun männlich sozialisiert? Ich kann heute nur sagen, weiß ich nicht.

Männliche Privilegien für mich?

Was ich heute denke ist, dass ich Privilegien mitnahm, die sich als „Mann“ ergaben. Zugegeben etwas, gegen das ich nichts hätte unternehmen können – das einzige, was mir einfiele, wäre mich schon damals als trans zu outen, und das Privileg abzuwerfen. Es waren allerdings keine Vorbilder da, die meine spezifische Erfahrung mit der Zurichtung durch eine binär formierte Gesellschaft hätten spiegeln können. Ich sah das Leben, grob gesagt, allemal als elendig an und die kapitalistische Zurichtung machte mir und macht mir richtig zu schaffen. Ich habe aber von der allgemeinen Sprechposition profitiert, die Männern zugesprochen wird. Mir wurde anders zugehört, selbst wenn ich typisch feminine Inhalte transportierte, wurden sie ernster genommen, weil ein Mann sie ausspricht. Auch meine psychosexuelle Disposition formierte sich entlang von Männlichkeitserwartungen. Ich kann immer nur zurück gucken und mich als sehr von der Welt abgeschnittene und in permanenter Identitätslosigkeit schleifende Person imaginieren. Suchend nach Orientierung nahm ich das gesellschaftliche Großkonzept „Männlichkeit“ für mich in Anspruch.

Wann ist ein Mann kein Mann?

Vielmehr als dass ich ein Gefühl von Männlichkeit oder eine identitätsbezogene Gewissheit über mein Geschlecht gehabt hätte, hatte ich eigentlich nur innere Leere und die Augen drehten im Kreis auf der Suche nach Orientierung. Wenn ich damals hätte sagen können: „Mami, ich bin ein Mädchen!“ Wer weiß was dann? Es ist nicht geschehen. Außer ein paar Mal zu sagen: „Ich mag keine Jungsklamotten, die sind alle zu hässlich,“ hatte ich nicht viel beizutragen. Ich hatte nicht den Eindruck mich maßgeblich von meiner Mutter oder anderen Frauen oder Mädchen zu unterscheiden, aber die Sache war klar: Ich bin ein Mann. What's a girl supposed to do? Und mit all meiner allemal mangelnden Gewissheit über mich selbst, setzte ich den Weg unter dieser Prämisse fort. Die Bereiche wo ich Sozialisation am meisten wirksam sehe, ist da wo Geschlecht am Wichtigsten war: in Romanzen und Intimbeziehungen, Annäherungen und Sexualitäten und in Kontexten in denen es um die Durchsetzung von Interessen ging: Auf der Arbeit, aber auch in linken Gruppen. In der Art, wie ich Sexualisierung und Objektivierung als mysogyne Strategie erlernt hatte, kam ich mir sehr männlich vor und macht es einen Unterschied, ob ich mich als Frau oder Mann oder nicht-binär oder genderqueer lese, dies aber nicht thematisiere und mich dem zuschreibenden Blick entsprechend benehme? Ja, es macht einen, aber ich kann ihn noch nicht beschreiben.

Männer – Ein Begriff für alle?

Ich bin sehr froh, dass unter dem Titel „Täter – Das Männermagazin“ nun ein Zine (2) erscheint und verschiedene Stimmen zum dem Thema zu Wort kommen – ist das Feld doch weder theoretisch noch praktisch auf einen Blick zu bringen. Zudem schmeckt der Versuch einen allgemeinen Hoheitsanspruch über das Themenfeld zu entwickeln, nach männlicher Objektivierungssucht – eklige Soße. Aber warum abgrenzen von Männlichkeit? Bleibe ich ein Mann und singe euch den Anti-Grönemeyer oder bin ich eine Frau und rekonstruiere mich als solche? Sozialisiere ich mich grade als Frau? Ja, ich habe viele Fragen, aber keine weiteren Fragen. Ich sitze hier und denke ernsthaft darüber nach ob sich ,trans' all allgemeine politische Kategorie eignet. Dann denke ich über die Verwüstungen nach, die die Verwissenschaftlichung sozialer Prozesse mit sich bringen kann. Was passiert wenn wir versuchen uns auf Begriffe zu einigen, die niemanden ausschließen oder verletzen, oder uns auf politische Kampfbegriffe einigen? Für mich muss es mehr darum gehen mit Leuten zu reden und soziale Prozesse zuzulassen – das ist revolutionärer ist als jeder Regenschirmbegriff! Leben statt wissen lassen.

Weiß, bürgerlich, trans...

Ich bin nicht unterprivilegiert, nur als trans Frau. Denn ich bin eine weiße trans Frau, die zweitweise als hipster Dude gelesen wird. Zudem hab ich immer fast alle Spielzeuge gehabt, die ich wollte und bin ein Ideologiewarenkorb bürgerlicher Herkunft. Will ich Bürgerlichkeit mit Vergeschlechtlichung vergleichen? Von der bürgerlichen Ideologie habe ich irgendwann Abschied genommen, ohne mich im Anschluss für nicht-bürgerlich zu halten. Ich bin auch halb-proletarisch. Identität im bürgerlichen Sinne ist nach meinem Verständnis stets identitär, weil es von oben nach unten ausrichtet, bestehende Privilegien instrumentalisiert, um mit mehr Abstand zu gewinnen. Es gibt die Normal-Ideologie-Identität und ein paar Wohlfahrtsangebote für die Ausgeschlossenen. Es gibt aber keine Gleichheit, weil sich das Gemeinwesen, zur Zeit verwaltet durch den Staat, nicht auf formale Kriterien sondern auf Passkontrollen ausrichtet. Binäre Geschlechtlichkeit ist Ideologie, und die Abkehr von Ideologie bedeutet Schmerzen, wenn sie dein Privileg aufrecht erhielt. Insofern war Männlichkeit kein Privileg für mich.

Zuhören statt Zuschreiben

Daria Majewski schreibt in ,Töchter der Räuberin': „Derzeit scheint es Aufgabe zu sein, aus den Erfahrungsberichten von Individuen zu abstrahieren, gemeinsame Erfahrungen in Theoremen zu formulieren, die in historische, gesellschaftliche und ökonomische Kontexte gesetzt werden können, und sich so einer feministischen Theoriebildung anzunähern.“ (3)
Dies empfiehlt sich nicht nur aus Gründen intellektueller Redlichkeit oder gar fröhlicher Neugier, sondern auch im Wissen um die Falschheit der Verhältnisse. Der Versuch eine Ideologie mit der anderen zu versöhnen – und innerhalb dieser Verhältnisse sind alle Kategorien, die zu ihrer Verwirklichung keine revolutionäre Transformation voraussetzen, Ideologie – ist kein ernstgemeinter Prozess. Deswegen hab ich mich ja von der bürgerlichen Diskurs-Demokratie entfernt, weil die gedankliche Auseinandersetzung damit gesundheitsschädlich und auch Zeitverschwendung ist. Die Zwänge ernst zu nehmen und als solche ernsthaft zu analysieren unterschlägt die willkürliche, interessensgeleitete Beliebigkeit unter der ideologische Kategorien konstruiert werden. Aus Absurdem folgt Absurdes – der staatlichen Bürokratie begegne ich mit Närrinnenkappe – ist das schon wieder ein Privileg? Es wäre halt irgendwie schön eine Kampfformation zu haben ist die Welt doch schon so voller Ohnmacht. Aber alle Menschen mit trans Erfahrungen zu revolutionären Subjekten zu erklären, die die Geschlechterordnung zerschlagen passt nicht auf die Erfahrungsberichte von trans Personen.

Patriarchat zerschlagen!


Geht es bei Männlichkeitskritik um Scheiß-Verhalten, um toxische Maskulinität, um die permanente Kritik oder Abschaffung von Männlichkeit oder ist das Problem im Begriff des ,autöritären Charakters' besser erfasst? Ist Cis-Männlichkeit eine Trauma-Reaktion, die intergenerational weitergegeben wird? Reproduziert sich binäre Männlichkeit im Befehle empfangen und Unterordnen – also auf der Arbeit? Ist Vermännlichung patriarchale Identitätswerkstatt gegen die eigene Sozialität? Wer kassiert Täterschaftsdividenden in der Bruderhorde? Statt Antworten hier ein kleiner anekdotischer Realitätsausschnitt: eine Freundin sagte gestern über Hetero-Sex: „die Möglichkeiten sind sehr begrenzt“. Mich erinnerte das an Hiphop: die Möglichkeiten sind sehr begrenzt. Erinnert das nicht an Cis-Männlichkeit?
Alle können männlich sein, aber es wird halt von den Reaktionären an von außen Beobachtbaren festgemacht, als welches Geschlecht sie sich und dich beschämen. Und wie beim Kapitalismus auch, gibt es nur eine aristokratische Mikro-Elite von Geschlechtsgewinner:innen. Alles vergiftet, alles ein fauler Deal. Weiblichkeit als Alles, Männlichkeit als Trauma, bürgerliche Geschlechtskategorien als Ideologie, Geschlecht als Traumbild, Geschlecht als erotischer Sinn – als Körpergrenze? Solange ihr die Abschaffung des Patriarchats im Auge behaltet, bin ich interessiert.


Der patriarchale Anspruch auf das Objekt und der radikale Anspruch auf dessen Ende

Wenn ich nachschlage wie männliches Begehren funktioniert, steht da stets als Erstes: Männer reagieren mehr auf optische Reize. In dieser Logik wird dem Mann alles aus ,natürlichen' Gründen zum Gegenstand. Der entscheidende, patriarchale Moment ist aber nicht die Objektivierung, sondern das Anrecht auf Objektvierung und das Anrecht auf das Objekt. Es geht also nicht nur um Unterwerfung unter das Männerstarren, sondern um Entmenschlichung. So spielte sich sich für mich männliches Begehren ab. Deswegen „Täter- das Männermagazin“. Das ist patriarchale Ideologie und nichts ,Natürliches'. Aber wer macht denn überhaupt Ideologiekritik? Wer hat denn die Aufhebung der Verhältnisse im Blick? Ich rede doch sonst auch nur im Rahmen von ,Verhandlungen' mit Liberalen. Die reden ja auch über Kunst, über Erfolg, über Arbeit, über Geschlecht. Diese Begriffe haben mit meinen aber nix zu tun. Ich bin wohl zuvorderst einfach raus aus diesem Scheißhaufen. Anti-alles, gegen Deutschland, gegen Bullen, gegen Binarität, gegen Staat, Kapital und Nation, gegen „wie es mir erging, soll es auch dir ergehen“ - traditionalistische Rachefantasien, den autoritären Charakter. Am Beispiel ,trans': Die rechtliche Gleichstellung aller trans Personen ist das Ziel und dennoch werden sie dann gleichgestellt in der bürgerlichen Gesellschaft. Aber das stört uns Linksradikale ja auch sonst nicht, außer wir sind Verelendungstheoretiker:innen.

Weiß, deutsch, queer...

Ich bin wie gesagt neben meiner Existenz auch eine bürgerliche Identitätsplattform. Hier in D-Land wo Ausbeutungsbeziehungen aus der ganzen Welt zusammen laufen ist mein politischer Kampf ein Doppelter. Um die Befreiung von mir selbst und die Befreiung aller aus den Verhältnissen: Ein dialektischer Kampf, dialektische Arbeit, dialektischer Prozess. Und die in Frage Stellung und Aufweichung der binären Geschlechterordnung unterbricht die Zurichtung deshalb, weil das System noch keine Antwort darauf hat. Worauf denn? Dass es an manchen Stellen starrer Binarität nicht mehr Bedarf, aber noch nicht genügend Ideologie zur Hand ist, um die ratlosen Subjekten sicher davon abzuhalten aus allgemeiner Desillusionierung und Ekel an der Einrichtung dieser Welt Queer-Kommunist*innen zu werden.
Es wird nicht ewig dauern. Wenn die reaktionären Kräfte diese Welt nicht wegtreten, dann wird die liberale Front auch diese Lücken fachkundig zuteeren und wir werden in der selben unfreien Welt mit mehr Kategorien leben. Geschlechtskritik ist ja auch deshalb so populär, weil sie für weiße Personen als Emanzipationsperspektive in Anspruch genommen werden kann, nicht wie Ausschlüsse über Klasse oder „Rasse“. Geschlecht lässt sich zwar nicht wegkonstruieren aber in bestimmten Beziehungsformationen ist nicht-binäres leben möglich. Aber vermischt dieser Gedanke nicht queere Themen mit trans Themen?

Ich bin nicht, auch nicht männlich

Mein Innenleben strukturiere ich in gedanklichen Architekturen. Ich sortiere und verallgemeinere mein Innenleben entlang der Zuschreibungen um im Alltag durchzukommen. Ich kann also gar nicht nicht-Mann sein, wenn andere dies von mir erwarten und solange ich denke ich müsste dem gerecht werden. Erst jetzt lerne ich, dass ich auch mir verpflichtet bin.


Natürliche Männlichkeit bekämpfen, als konstitutives Element patriarchaler Strukturen und als faule Ausrede für allerlei Scheißverhalten

Solange ich mich als Mann zu verstehen hatte, konnte ich mein Scheiß-Verhalten ja erklären weil ich ein Mann war. Jetzt hab ich keine Ausrede mehr, wenn ich scheiße bin, bin ich Scheiße. Als Mann werde ich ab und an gelesen und auch jetzt könnte ich Täterin werden, eine ideologische Ausrede dafür hätte ich aber keine mehr parat, so denke ich, jetzt gerade.

(1)
https://www.freie-radios.net/105455

(2)
Ihr könnt das Zine ab 4/2021 hier lesen: www.täter-magazin.de

(3)
Daria Majewski, Töchter der Räuberin – zur Gemeinsamkeit von cis und trans Weiblichkeit, in Feministisch Streiten, 2018

Joscha Xenia Ende, 2021, jxen.de, xende@riseup.net