Lesung aus dem Briefwechsel Christa Eckes - Hüseyin Çelebi

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Hüseyin Çelebi wurde Ende der 1980er Jahre in Deutschland als Aktivist der kurdischen Freiheitsbewegung verhaftet. Nach zwei Jahren im Gefängnis wurde er 1990 entlassen und ging dann nach Kurdistan zur Guerilla. Am 23. Oktober 1992 kam er bei einem Angriff der türkischen Armee ums Leben. Er wurde 25 Jahre alt.
Christa Eckes war damals schon länger im Knast. Sie hatte sich 1973 der RAF angeschlossen und war 1984 zum zweiten Mal verhaftet worden. Nach ihrer Freilassung 1992 setzte sich Christa weiter für die Rechte von Gefangenen und Geflüchteten ein. Am 23. Mai 2012 verstarb sie an Leukämie.
Im "Tatort Kurdistan Café" am 7.11. in Hamburg wurde aus dem neu veröffentlichten Briefwechsel der beiden vorgelesen und Bekannte und Zeitgenossen erzählten aus ihren Erinnerungen an die Zwei.
Audio
01:25:36 h, 51 MB, mp3
mp3, 82 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 18.11.2021 / 15:34

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Klassifizierung

Beitragsart: Rezension
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Serie: Radyo Azadî
Entstehung

AutorInnen: Radyo Azadi
Radio: FSK, Hamburg im www
Produktionsdatum: 07.11.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Das Ende der 1980er Jahre war weltweit von ökonomischen und politischen Umbrüchen gekennzeichnet, die die Bedingungen revolutionärer Politik von Grund auf veränderten. Vor diesem Hintergrund wurde dutzenden kurdischen Aktivisten und Aktivistinnen der Prozess gemacht. Hüseyin Çelebi war einer von ihnen. Nach zwei Jahren im Gefängnis wurde er 1990 entlassen und ging dann nach Kurdistan zur Guerilla. Am 23. Oktober 1992 kam er bei einem Angriff von südkurdischen Kollaborateuren und der türkischen Armee ums Leben. Er wurde 25 Jahre alt.

Christa Eckes war damals schon längere Zeit im Knast. Sie hatte sich 1973 der Rote Armee Fraktion (RAF) angeschlossen und war 1984 zum zweiten Mal verhaftet worden. Nach ihrer Freilassung setzte sich Christa weiter für die Rechte von Gefangenen und Geflüchteten ein. Am 23. Mai 2012 verstarb sie an Leukämie.

In den Jahren 1988/89 nahm Christa Kontakt zu Hüseyin auf, konnte er doch als einer der wenigen kurdischen Genoss:innen fließend Deutsch. Sie wusste noch wenig über die kurdische Bewegung, Hüseyin hingegen wenig über die deutsche Justiz und die Knäste. So begannen sie ihren Austausch.
Der Briefwechsel zwischen den beiden Gefangenen umspannt die Zeit des Hungerstreiks der Gefangenen aus RAF und Widerstand 1989 und des Düsseldorfer „Kurden-Prozesses”, der das spätere PKK-Verbot vorbereitete, das bis heute andauert. Trotz der Einschränkungen durch die Zensur schafften es Christa Eckes und Hüseyin Çelebi, eine Korrespondenz aufzubauen, in der sie ihre Erfahrungen mit der Isolationshaft und der Justiz austauschen und die Situation der kurdischen, türkischen und deutschen Linken reflektieren.

Gisela Dutzi, die gemeinsam mit Sieglinde Hoffmann und Brigitte Mohnhaupt den Briefwechsel herausgegeben hatte, liest gemeinsam mit dem Aktivisten und Sozialwissenschaftler Ramazan Mendanlioglu am 3.11.2021 im "Tatort Kurdistan Café" Hamburg Ausschnitte daraus vor.

Briefwechsel Christa Eckes, Hüseyin Çelebi | April 1988 – Dezember 1989 /
200 Seiten | € 12,00 ISBN 978-2-931138-01-4

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