(Anmod) „Critical mass“ - das ist eine Aktionsform, die – kurz gesagt - in den 90er Jahren in San Francisco erfunden wurde, die einmal pro Monat weltweit und gleichzeitig stattfindet – und in der es um die Frage geht, für wen Städte eigentlich so hergerichtet werden wie sie heute aussehen. Ein Reporter von Radio Dreyeckland ist bei einer Critical Mass in Freiburg mitgefahren.

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Es ist letzte Freitag im Monat, ich stehe hier vor dem Stadttheater in Freiburg, um mich rum schwillt ein kleines Grüppchen von Fahrradfahrern an. Die Polizei ist natürlich auch schon da. Allerdings: Geradezu unfassbar freundlich. Scheint ein Gewöhnungseffekt zu sein bei ihnen – eine Aktionsform, bei der es keinen Anmelder gibt, wo niemand weiß, wohin sich der Fahrradpulk gleich bewegen wird, wo paardutzend Leute so viel Platz auf der Straße brauchen dass der Verkehr dahinter langsammachen muss. Critical mass eben, soo viel Leute, dass die Straße mal ausnahmsweise nicht den stinkenden Blechkisten gehört.

So langsam setzt sich die Gruppe in Bewegung, vorneweg zwei Polizeimotorräder mit Blaulicht, „um uns zu schützen“ sagen die freundlichen Herren in Grün. Dumm nur, dass sie an jeder Ecke wieder warten müssen weil ja bei einer solchen unhierarchischen Aktionform keine und keiner weiß wohin wir abbiegen werden. Zwei Radlern neben mir sind mit Tandem gekommen:

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Die erste critical mass fand in San Francisco statt, 1992. Vielleicht verwandt mit Reclaim-the-Street-Parties. 80.000 fuhren kürzlich quer durch Budapest. Und wieviele sinds typischerweise in Freiburg?

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Hast du einen Vergleich mit anderen Städten? Bist vll sonstwo schonmal mitgefahren?

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Ebenso locker, meist einmal im Monat bei einer solchen critical mass geht’s auch in anderen Städten in unserem Sprachraum zu, in Berlin, Hamburg, München. Auch in Nördlingen, Rosenheim, Marburg. Und wie entsteht eine critical mass? Zentrumslos. Einfach, in dem sich eine kritische Masse zusammenfindet und mal anfängt. Ohne einen Verein zu Gründen. Und: Ohne um Erlaubnis zu fragen.