Intros: Kritik von Verschwörungstheorien

ID 47885
 
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Veranstaltung mit Daniel Kulla vom 5. April 2012 und zehnter Teil der Hamburger Intros-Reihe (Podcast-Version)
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01:58:22 h, 54 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 25.04.2012 / 17:16

Dateizugriffe: 1185

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Entstehung

AutorInnen: Redaktion 3
Radio: FSK, Hamburg im www
Produktionsdatum: 25.04.2012
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die Intros, eine monatlichen Reihe von gesellschaftskritischen Einführungsveranstaltungen, organisiert von den Gruppen a2 und Kritikmaximierung sowie vom Freien Sender Kombinat Hamburg.

Mit den Intro-Veranstaltungen wollen diese in Hamburg Raum für die Vermittlung linker Theorie bieten. Die Vorträge zielen darauf ab, sich zum ersten Mal und ohne große Vorkenntnisse mit gesellschaftskritischen Fragen auseinander zu setzen. In einem lockeren Rahmen wollen sie eine Kritik an Herrschaftsverhältnissen (z.B. an Rassismus oder Antisemitismus) vorstellen und entwickeln. Dabei geht es ihnen nicht nur um eine Rückschau auf die Debatten der letzten Jahrzehnte. Mit dem Publikum möchten sie auch über die Aktualität und Erneuerung linker Positionen diskutieren.

Im zehnten Teil dieser Reihe referierte am 5. April 2012 Daniel Kulla in der Roten Flora zur Kritik von Verschwörungstheorien. In der Ankündigung zu dieser Veranstaltung heisst es:

"“Entschwörungstheorie” ist ein ironisches Label. Ziel ist nicht die Einheitliche Feldtheorie zur Widerlegung sämtlicher Verschwörungstheorien. Vielmehr geht es darum, das Thema für eine kritische Diskussion überhaupt zugänglich zu machen und die dafür wichtigen Fragen aufzuwerfen. Motiv ist die Unzufriedenheit mit der bisherigen Beschäftigung mit Verschwörungsdenken, die besonders in Deutschland vorwiegend in unkritisches Durchwinken einerseits und akademisch-elitäres Bashing à la Wolfgang Wippermann andererseits zerfällt.
Es soll die Besonderheit des modernen Verschwörungsdenkens gegenüber früheren Formen betont werden; es werden nicht mehr hauptsächlich aufgrund unzureichender Informationen wilde Spekulationen angestellt, sondern es findet eine Reduktion trotz verfügbarer Informationen statt. Dabei kleidet sich moderne Verschwörungsideologie ins Gewand etablierter Autoritäten (Wissenschaftler, Historiker, Politiker) und übertrifft diese in der Wirkung beim Publikum in vielen Fällen. Dieser hier als “Travestie” bezeichnete Mechanismus gehört zu den wichtigsten Verbreitungsweisen des Verschwörungsdenkens und sollte nicht durch die üblichen Reaktionen bestärkt werden.
Am wichtigsten jedoch scheint hier die Unterscheidung in offenes und geschlossenes bzw. ideologisches Verschwörungsdenken. Ersteres zeichnet sich durch offene Fragestellungen und die Beschäftigung mit der Realität von Verschwörungen (klandestine Machtstrukturen, Geheimdienste) aus, während zweiteres als geschlossene Ideologie daherkommt, in der die Antworten immer schon vorher feststehen, mittels derer durch Vorverurteilungen Opfer- und Feindmarkierungen vorgenommen werden und somit Brennstoff für die Politik von Ausschluß, Verfolgung und Massenmord geliefert wird."

Weitere Informationen zu dieser Reihe von gesellschaftskritischen Einführungsveranstaltungen finden sich unter http://intros.blogsport.eu.

http://www.fsk-hh.org/transmitter/intros...

Kommentare
02.05.2012 / 11:13 Anja, Radio Dreyeckland, Freiburg
gekürzt gesendet (60 Minuten)
O-Ton Playback vom 4. Mai - Danke!