Zur Geschichte der Hausbesetzung der Hamburger Ekhofstraße

ID 55852
1. Teil: Gespräch mit drei Besatzern 1998 (Hauptteil)
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Am 19. April 1973 besetzten zirka 50 Menschen ein Haus in Hamburg, die Ekhofstraße 39.

Die Aktion erfolgte auf Grund der Umstrukturierung des Stadtteils Hohenfelde, was heute wohl als Gentrifikation bezeichnet wird. Bei der Besetzung war die radikale Linke Hamburgs ein Anziehungspunkt.
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24:56 min, 17 MB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 08.05.2013 / 14:05

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Wolfgang Lettow, radio flora
Radio: radio flora, Hannover im www
Produktionsdatum: 08.05.2013
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
2. Teil: Gespräch mit einem Besatzer
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24:40 min, 17 MB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 08.05.2013 / 14:06
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Skript
Am 19. April 1973 besetzten zirka 50 Menschen ein Haus in Hamburg, die Ekhofstraße 39.

Die Aktion erfolgte auf Grund der Umstrukturierung des Stadtteils Hohenfelde, was heute wohl als Gentrifikation bezeichnet wird. Bei der Besetzung war die radikale Linke Hamburgs ein Anziehungspunkt. Es war ein Kontrapunkt zu den vielen Achtundsechzigern, die jetzt mit dem kapitalistischen System paktierten. Die Besetzer_innen betrieben deswegen Stadtteilarbeit für die Bevölkerung, boten z. B. Beratung in Mietfragen an und praktizierten kostenlose medizinische Hilfe für die Menschen im Stadtteil und wehrten sich offensiv gegen Polizeikontrollen. Dadurch sprachen sie vor allem viele Jugendliche an, die selbst unzufrieden mit dem herrschenden System waren und auf der Suche nach Orientierung: es kamen Schulklassen zu Besuch, Unterprivilegierte wie Rocker zogen ein, weiterhin holten sie Jugendliche aus den Heimen und so bekamen diese im Haus eine Bleibe .

Kurz vor der Räumung gaben die Hausbesetzer_innen dem besetzten Projekt einen Namen: "Petra Schelm-Haus". Petra wurde als erste Militante aus der RAF am 15. Juli 1971 in Hamburg während einer Fahndung erschossen.

Das Haus wurde am 23. Mai von einem Mobilen Einsatzkommando (MEK) der Hansestadt geräumt. Erwogen wurde, den § 129 ("Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung") gegen sie einzusetzen. 12, 14 und 16 Monate waren im anschließenden Verfahren für 3 Genoss_innen die "Höchststrafen".

Einige von den Hausbesetzer_innen wie Stefan Wisniewski, Bernd Rössner, Wolfgang Beer, Andreas Vogel und Christa Eckes haben sich später bewaffneten Gruppen wie der "Bewegung 2. Juni" und der RAF angeschlossen.

Erster Podcast: Gespräch mit drei Besatzern 1998,

Zweiter Podcast: Gespräch mit einem Besatzer