"Ihr solltet gegen Kriege demonstrieren statt gegen Flüchtlinge" - Interview mit Mahadi vom Protest March for Freedom über rassistische Wahlplakate und die besseren Gründe wütend zu sein

ID 64007
 
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"Wut im Bauch - lass es raus" so lautete einer der hetzerischen Sprüche von Pro Köln im Wahlkampf. Mahadi, einer der Organisator_innen des Protestmarschs nach Brüssel erzählt, warum er Wut verstehen kann und wogegen sie sich besser richten sollte als gegen Flüchtlinge: gegen die Kriege, die dafür verantwortlich sind, dass tausende von Menschen ihre Heimat verlassen müssen - und an denen die deutsche Rüstungsindustrie fröhlich mitverdient.
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10:04 min, 9444 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 27.05.2014 / 14:58

Dateizugriffe: 543

Klassifizierung

Beitragsart:
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Serie: Focus Europa Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: laura
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 26.05.2014
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Anmod (im Beitrag enthalten):

Genau eine Woche vor den Europawahlen nämlich gestern vor einer Woche startete in Straßburg der „Protest March for Freedom“ . In den kommenden Wochen wollen Asylsuchende, Geflüchtete, sans papiers und Migrant_innen zusammen zu Fuß nach Brüssel gehen und dadruch auf die diskriminierende und menschenverachtende Asyl und – Flüchtlingspolitik der EU aufmerksam machen.
Das ist ein gut gewählter Zeitpunkt. Denn betrachtete man in den vergangenen Wochen die Wahlplakate der Parteinen für die Europa- und Kommunlawahlen und das Wahlergebnis gester, scheint es bitter nötig, den oftmals ausländerfeindlichen, teilweise rassistischen Parolen etwas entgegenzusetzen. Die platten Forderungen nach einer so benannten „gereglten Einwanderungspolitik“ übersehen komplett die Gründe für Flucht und Migration sowie die Lebensrealität von Flüchtlingen in Deutschland.

Gerade diese Plakataufschriften aber spiegeln Meinungen wieder, die vermutlich auch bei großen Teilen der deutschen Mehrheitsgesellschaft irgendwo in den Köpfen rumschwirren, auch wenn sie vielleicht nicht ständig offen ausgesprochen werden.
Darum wird es für die Asylsuchenden und Geflüchteten auf ihrem Weg nach Brüssel nicht nur darum gehen, Forderungen an die Politik zu stellen. Es geht vielmehr auch darum mit Menschen ins Gespräch zu kommen und ihnen eine bessere Vorstellung davon zu geben, warum Menschen aus ihrer Heimat flüchten und nach Deutschland kommen, so erzählt das Mahadi, einer der Mitorganisator_innen des March for Freedom. Er hat den Sudan verlassen und lebt seit zwei Jahren in Berlin. Vor wenigen Wochen war er in Köln, wo er zusammen mit weiteren Aktivist_innen Geflüchtete aus dem Unterkünften in Köln zum Protesmarsch einlud. Bei seinem Aufenthalt in Köln waren es vor allem die Pro-Köln-Plakate, die ihm so deutlich zeigten, welche aufhetzenden und menschenverachtenden Meinungen es in Deutschland gegenüber Geflüchteten gibt.



(Interviewteile auf englisch)

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Kommentare
28.05.2014 / 10:20 marie,
wird gesendet
in osmose am 29.05.2014. danke
 
30.05.2014 / 01:15 AL, coloRadio, Dresden
wird
am 1.6. gesendet. Vielen Dank.