Stoppt die Hinrichtung von Rodney Reed!

ID 68492
 
AnhörenDownload
Rodney Reed ist ein Todestrakt Gefangener im US Bundesstaat Texas. Der Staat will ihn am 5. März 2015 hinrichten. Sein juristischer Fall ist genau wie viele andere Todesstrafenverfahren in den USA höchst umstritten. Es liegt sehr nahe, dass er den Mord, für den er verurteilt wurde nicht begangen hat. Was die Lage zusätzlich noch brisanter macht, ist die Einschätzung, dass der eigentliche Mörder ein Polizist und verurteilter Vergewaltiger war, der die Tat dem damals noch jungen Afroamerikaner Reed mit Wissen der Justiz untergeschoben hat.

Das Berliner FREE MUMIA Bündnis ruft am Sonntag, den 1. März 2015 zu einer Kundgebung vor die US Botschaft in Berlin auf. Um 15 Uhr am Pariser Platz/Brandenburger Tor wollen sie sich für einen Stopp der Hinrichtung einsetzen und die Zusammenhänge von Polizeigewalt, Rassismus und Justiz vor dem Hintergrund der Todesstrafe in den USA beleuchten.

Wir dokumentieren den Aufruf.
Audio
02:27 min, 3435 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 25.01.2015 / 11:37

Dateizugriffe: 1386

Klassifizierung

Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Serie: Rassismus
Entstehung

AutorInnen: Radio Aktiv Berlin
Radio: Radio Aktiv Berlin, Berlin im www
Produktionsdatum: 25.01.2015
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Stoppt die Hinrichtung von Rodney Reed!

Rodney Reed ist ein Gefangener im Todestrakt, den der US-Bundesstaat Texas am 5. März 2015 hinrichten möchte. Verurteilt wurde der junge Afroamerikaner 1996 für eine brutale Vergewaltigung und Mord an einer weißen Frau, die jedoch von ihrem damaligen Partner, einem Polizisten, ermordet wurde. Der Polizist sitzt zurzeit wegen Vergewaltigung im Amt in einem anderen Fall noch bis 2018 in Haft.

Rodney Reed ist einer von über 3000 Gefangenen in US-Todestrakten, die kaum eine Chance auf einen fairen Prozess hatten, weil sie sich selbst keine qualifizierte Verteidigung leisten konnten. Texanische und föderale Gerichte lehnten wiederholte Anträge von Reed auf forensische Untersuchungen der Tatumstände ab - nun wollen sie seine Akte für immer schließen und ihn mit der Giftspritze zu Tode foltern.

Der entschlossene Widerstand vieler Menschen gegen die rassistische und wöchentlich tödliche Polizeigewalt hat seit Ferguson ein Licht auf den Umgang der Gesellschaft mit den People of Color in den USA geworfen. Eine Allianz aus straffrei agierender Polizei und voreingenommener Klassenjustiz sichert dabei den ständigen Zustrom von Gefangenen an die Fließbänder der US-Gefängnisindustrie. Das führt dazu, dass ca. 2,3 Millionen Bürger*innen in den USA zumeist für Bagatelldelikte lange Zeit ihres Lebens einsitzen und durch Zwangsarbeit Milliardenprofite für diejenigen erwirtschaften, die die härtesten Lobbyist*innen der "Law And Order"-Politik sind.

Um Staatsraison und Angst unter den Armen und Nichtweißen aufrecht zu erhalten, werden deshalb alle 1 - 2 Wochen u.a. Angehörige dieser Minderheiten staatlich hingerichtet. So auch voraussichtlich Rodney Reed am 5. März.

Kein Staat hat das Recht Menschen zu töten, weder durch das Militär, die Polizei oder die Todesstrafe! Deshalb sagen wir: #dontshoot #wecantbreathe und weg mit der Todesstrafe!

Kommt am Sonntag, den 1. März um 15 Uhr vor die US-Botschaft am Pariser Platz in Berlin und setzt mit uns ein Zeichen gegen Polizeigewalt, gegen jegliche Form von Rassismus und gegen die Todesstrafe!

Abschaffung der Todesstrafe - überall!


www.mumia-hoerbuch.de
www.freiheit-fuer-mumia.de www.nodeathpenalty.org

Kommentare
26.01.2015 / 10:01 pia, anna, Radio Dreyeckland, Freiburg
im Morgenradio gespielt
vielen Dank!