William Morris - Romantik und Revolution

ID 73120
 
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Unter dem Titel "Utopie und Revolution" lädt das Bildungskollektiv im Herbst zu einer vierteiligen Veranstaltungsreihe, in der es um verschiedene Aspekte utopischen Denkens und revolutionärer Bewegungen geht. Am Donnerstag Abend (15.10.2015) beginnt diese Veranstaltungsreihe in der Offenen Arbeit Erfurt mit einem Vortrag über den englischen Schriftsteller und Sozialisten William Morris. Wir haben mit Sebastian vom Bildungskollektiv über die Veranstaltungsreihe und über den Auftakt-Vortrag gesprochen. Zunächst hat er uns erzählt, womit sich das Bildungskollektiv in dieser Veranstaltungsreihe auseinandersetzen wird.

Weitere Infos unter: http://biko.arranca.de
Audio
13:30 min, 22 MB, mp3
mp3, 224 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 14.10.2015 / 19:18

Dateizugriffe: 860

Klassifizierung

Beitragsart:
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur
Entstehung

AutorInnen: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 14.10.2015
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Utopie und Revolution - Veranstaltungsreihe des Bildungskollektivs im Herbst 2015 in Erfurt

Während das 19. Jahrhundert von der großen Hoffnung auf eine Revolution geprägt war, die noch über die Ansprüche und die Wirklichkeit der bürgerlichen Revolutionen hinausgehen sollte, hat sich das 20. Jahrhundert als eine Abfolge von Katastrophen herausgestellt. Dies ist auch für die revolutionäre Bewegung (in ihrer anarchistischen wie in ihrer kommunistischen Ausprägung) fatal. Denn wer heute auf das 20. Jahrhundert zurückblickt, der blickt einerseits auf eine kräftemäßige Unterlegenheit gegenüber der Konterrevolution oder Fehlentscheidungen der Revolutionäre (wie im spanischen Bürgerkrieg oder im Widerstand der Arbeiterbewegung gegen den National-
sozialismus) und andererseits auf die Etablierung einer neuen, den alten Regimen in nichts nachstehenden, Form der Herrschaft aus der Revolution heraus (wie im Falle der Sowjetunion). Wer heute am Anspruch der revolutionären Veränderung der Welt festhält — welches Erbe sollte der antreten? Die Gründe der vergangenen Niederlagen, die die heutige Abseits-Position der verbliebenen Revolutionäre bedingen, müssen historisch aufgearbeitet werden — allein um den Ist-Zustand verstehen zu können und um gemachte Fehler künftig vermeiden zu können. Aber die revolutionäre Perspektive wäre auch ohne ein überschießendes utopisches Moment nicht zu retten. Es lohnt sich, vergangene, nicht verwirklichte Utopien zu vergegenwärtigen — denn es lässt sich feststellen, dass sie eine Korrektur gegenüber der realen Verlaufsform der Geschichte hätten sein können (gerade wenn sie am Anfang der Revolutionsversuche standen oder von randständigen und dissidenten Positionen aus vertreten und dann verschüttet worden sind). Andererseits mögen gegenwärtige utopische Gedankenexperimente — etwa in der zeitgenössischen Literatur — aufschließen, welche Möglichkeiten der Entwicklung die Gegenwart enthält, auch wenn diese heute verrammelt und geschlossen erscheint. Wir laden euch ein, mit uns über diese Aspekte zu diskutieren.

Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation zwischen dem Bildungskollektiv, der Offenen Arbeit Erfurt und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen. Weitere Infos unter: http://biko.arranca.de

Kommentare
15.10.2015 / 09:28 andreasB,
gesendet
gesendet im Kaffeesatz. das hat ja gut gepasst, dass du ein interview zu einer veranstaltung hier vor ort gemacht hast. danke!
 
15.10.2015 / 09:55 Jan, Radio Dreyeckland, Freiburg
gesendet im mora
8:10 danke