Im Jahr 2015 wurden Einzelgenehmigungen für die Ausfuhr von Rüstungsgütern in Höhe von 7,86 Milliarden Euro erteilt. Das ist Teil der offiziellen Statistik für 2015, die seit ein paar Tagen im Umlauf ist und quasi eine Verdopplung der Ausfuhren an Waffen gegenüber 2014 bedeutet. Zusätzlich werden aber auch von Deutschland illegale Waffendeals getätigt. Zum Beispiel der Export von G36 nach Mexiko von Heckler und Koch, die den dortigen Drogenkrieg anheizen und auch 2014 bei der Ermordung der 43 Studenten im Einsatz waren. Diese Geschäfte haben Journalisten aufgedeckt und in einer Dokumentation „Tödliche Exporte – Wie das G36 nach Mexiko kam“ verarbeitet. Nun sehen sich die Journalisten aber durch die Staatsanwaltschaft wegen Geheimnisverrats angeklagt. Bei Waffenexporte geht es um viel Geld und Einflussnahme, darum werden Waffenexporte auch nicht genügend reguliert oder der Export generell verboten. Deutschland exportiert Waffen nicht nur an Staaten, die in einem Bündnis mit Deutschland stehen, sondern auch in Staaten wie Kuweit und Saudi-Arabien, die weder Demokratien sind noch sich besonders für Menschenrechte einsetzen. Geht es also um Stabilität oder um Gewinne der Unternehmen? Paul Russman von „Ohne Rüstung leben“ ist im Gespräch mit Patrick Rank über die Macht der Rüstungslobby in Deutschland und die in 2015 gestiegenen Waffenverkäufen.