G20 Protest – Kam die Gewalt unerwartet, - oder wie auf Bestellung? Und was kommt noch?

ID 84264
 
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G20 – Einige Bemerkungen zur Genese eines vorprogrammierten Ablaufs und warum es nicht nur um Polizeigewalt geht.
Die Rauchschwaden haben sich verzogen, die Geschehnisse rund um den G20-Gipfel kommen nun klarer ins Sichtfeld. Viel wird darüber diskutiert. Gibt es so etwas wie Bestimmungsgründe, die unweigerlich zu diesem Verlauf führen mussten. Und wenn ja, wer ist dafür verantwortlich? Ein Versuch, von der Erscheinung der Auseinandersetzung auf das Wesen der politischen Verantwortung vorzudringen. Und Fragen, die nicht nur das Vergangene betreffen.
Ein Beitrag eines Dabei gewesenen und die gar nicht so komplizierten Mühen zur Ergründung von Motiven und Zielen von Polizeiübergriffen und staatlicher Repression. Und der Erkenntnis:
Empörung und lautes aufschreien gegen die Polizeigewalt ist unbedingt notwendig.
Für eine wirksame Aufklärung und Gegenstrategie ist dies allerdings nicht ausreichend.
Audio
14:39 min, 21 MB, mp3
mp3, 195 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 29.07.2017 / 16:44

Dateizugriffe: 3077

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: FRC-Husum (Niki)
Radio: FRC-Husum, Husum
Produktionsdatum: 29.07.2017
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die beschriebene Strategie der Polizei, die ihrem Wesen nach die des Staates ist, lässt auf eine heimliche Dramaturgie schließen. Hierbei ist nicht entscheidend, wie viele rechte Gewalttäter die Szene beeinflusst haben – das reichlich dabei waren, ist zwischenzeitlich hinreichend dokumentiert. Auch ist es nicht entscheidend, ob bzw. wie viele im Staatssold stehende Agents Provocateurs eingeschleust wurden. Das Problem für die Herrschenden waren u.a. die sich friedlich anbahnenden Massenproteste. Dem wurde mit einem von Anfang an aggressiven und Gesetze missachtenden politisch abgesegneten Polizeikonzept entgegengewirkt. Damit wurde ein Szenario geschaffen, die sich daraus resultieren Gewaltereignisse politisch zu instrumentalisieren. Das heißt, den berechtigten Protest gegen G20 zu delegitimieren und die stärker werdende Kritik am kapitalistische Gewalt- und Ausbeutungssystem zu diskreditieren. Gleichzeitig konnte unter realen Bedingungen erprobt werden, mit welchen Taktiken und Mitteln Massenprotest wirksam nieder gehalten werden können. Und inwieweit der Staatsapparat für zukünftige Ereignisse ähnlicher Art aufrüsten kann. Die erzeugte Gewalt hatte dabei die Funktion, in Teilen der schwankenden Bevölkerung eine verstärkte Akzeptanz zu erzielen. Das bedeutet aber auch:
Empörung und lautes aufschreien gegen die Polizeigewalt ist unbedingt notwendig.
Für eine wirksame Aufklärung und Gegenstrategie ist dies allerdings nicht ausreichend

Kommentare
02.08.2017 / 19:09 coloradio Dresden, coloRadio, Dresden
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Danke