Massaker in Gaza (Democracy Now): Israelische Truppen eröffnen das Feuer auf Demonstrant_innen, 18 Tote und 1.700 Verletzte

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Mindestens 18 Menschen starben im östlichen grenznahen Teil Gazas nachdem die israelischen Truppen am Freitag das Feuer auf eine Gruppe Demonstrant_innen eröffnete. 1.700 Menschen wurden verletzt. Dazu kam es, als 30.000 Gazabewohner_innen sich in der Nnähe der Wand versammelten. Dies war Teil eines sechswöchigen friedlichen Protests gegen die Blockade von Gaza. Die Demonstrant_innen forderten außerdem das Recht für palästinensische Flüchtlinge, in ihre Heimat zurückzukehren. Die Pproteste begannen vergangenen Freitag, den 30. März. Dieser Tag, als "Landtag" bekannt markiert den Jahrestag der Tötung sechs Palästinenser, die im Jahr 1976 gegen die Konfiszierung arabischen Landes durch Israel protestierten. Onlinevideos zeigen unbewaffnete Palästinenser, die in den Rücken geschossen werden, während sie protestierten. Am Samstag gab es 49 weitere Verletzte. Das Verhalten der israelischen Truppen wird weltweit verurteilt, aber der Staat weigert sich bislang, die Tötungen aufzuklären. Die USA blockierten bei den Vereinten Nationen die Bestrebungen des UN-Sicherheitsrates, ein Verfahren zu eröffnen. Wir hören Riyad Mansour, den palästinensischen Botschafter bei den Vereinten Nationen, im Gespräch mit Democracy Now.
Audio
05:08 min, 9649 kB, mp3
mp3, 256 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 03.04.2018 / 13:40

Dateizugriffe: 49

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Kinder, in anderen Sprachen, Jugend, Politik/Info
Serie: MoRa3X
Entstehung

AutorInnen: Democracy Now, die meike
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 03.04.2018
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
https://www.democracynow.org/2018/4/2/ma...

Massaker in Gaza: Israelische Truppen eröffnen das Feuer auf Demonstrant_innen, 18 Tote und 1.700 Verletzte
mindestens 18 menschen starben im östlichen grenznahen teil gazas nachdem die israelischen truppen am freitag das feuer auf einen gruppe protestierender eröffnete. es gab 1.700 verletzte. dazu kam es, als 30.000 gaza bewohner_innen sich in der nähe der wand versammelten. dies war teil eines sechswöchigen friedlichen protests gegen die blockade von gaza. die protestierenden forderten außerdem das recht für palästinensische flüchtlinge in ihre heimat zurückzukehren. die proteste begannen am vergangenen freitag, den 30. märz. der tag, als "landtag" bekannt markiert den jahrestag der tötung sechs palästinenser, die im jahr 1976 gegen die konfiszierung arabischen landes durch israel protestierten.
online videos zeigen unbewaffnete palästinenser, die in den rücken geschossen werden, während sie protestierten. am samstag gab es 49 weitere verletzte.
das verhalten der israelischen truppen wird weltweit verurteilt, aber israel weigert sich bisher, die tötungen aufzuklären. die usa blockierten bei den vereinten nationen die bestrebungen des un sicherheitsrates, ein verfahren zu eröffnen.

wir hören Riyad Mansour, den palästinensischen botschafter bei den vereinten nationen, im gespräch mit democracy now:

min 17:36

RIYAD MANSOUR: diese friedlichen demonstrant_innen stellten keine bedrohung für Israel oder seine schwer bewaffneten soldatinnen und soldaten dar. die schießwütigen soldat_innen verwendeten scharfe munition, tränengas und gummigeschosse. sie schossen wahllos in die friedliche menge, die im gazastreifen nahe der wehrhaften absperrung demonstrierten, die sie von Israel trennt. wie kann so etwas gebilligt werden?

AMY GOODMAN: Israel verteidigte seine handlungsweise. Captain Keren Hajioff spricht für die Israelischen truppen.

CAPT. KEREN HAJIOFF: was wir in den letzten 24 stunden gesehen haben ist alles andere als ein friedlicher protest. was wir gesehen haben war ein gewaltvoller aufstand in seiner offensichtlichsten form. die terroristische Hamasorganization hat ihre leute hierhergesandt um ihre wahren absichten zu tarnen. und wir haben das genau hinter mir gesehen.

AMY GOODMAN: wir sprechen zuerst mit dem anwalt Raji Sourani in Gaza stadt. er ist geschäftsführer des Palestinensischen Center für menschenrechte. er bekam den Robert F. Kennedy menschenrechtspreis im jahr 1991.

Raji Sourani, erzähl uns, was am Landtag, vergangenen Freitag, passiert ist

21:36
RAJI SOURANI:
hunderttausende sind dort gewesen: männer, frauen, junge, alte. bereits am frühen morgen marschierten sie und gingen zu sehr specifischen punkten, die von den politischen parteien ausgewiesen waren. alle politischen parteien erklärten und verpflichteten sich zu einem friedlichen protest. ich persönlcih war da. ich war an der grenze mit den leuten, vom frühen morgen an. ich kann dir 100prozent versichern, ich hab es gesehen und miterlebt. was ich und alle feldarbeiter_innen im gazastreifen gefühlt und beobachtet haben war, daß es eine 100 prozent friedliche demonstration war. nichts - nichts komisches ist passiert. alle leute hielten zwischen 50 und 100meter abstand zum zaun.

und die israelischen soldatinnen auf der anderen seite, das waren an die 100 bis 150. ich kann dir versichern, daß nicht ein einziger von ihnen verletzt oder getötet wurde. wir hingegen haben fast 1,500 verletzte, einige davon schwer. viele davon sind kinder. es wurden 16 menschen getötet an diesem tag. wir sprechen über zivilist_innen, friedliche demonstrant_innen. wir haben das teuer bezahlt.