Respect Words #17 + #18

ID 88578
 
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Doppelpack der Respect Words-Sendereihe aus den Folgen 17 und 18:

Am 27. September 2016 erschießen Polizeibeamte den Familienvater Hussam Fadl Hussein in einer Berliner Unterkunft für Geflüchtete. Er soll mit dem Messer auf den mutmaßlichen Vergewaltiger seiner kleinen Tochter losgegangen sein. Die Staatsanwaltschaft spricht die Beamten später frei, weil sie aus Notwehr gehandelt hätten - trotz Augenzeugenberichten, die das handeln der Polizisten fragwürdig erscheinen lassen.

Die Berichterstattung über den Tod von Hussam Fadl Hussein schreibt allerdings ganz andere Geschichten. Hier steht meistens der rachsüchtige arabische Mann als Täter im Vordergrund, sein Tod und die Verantwortung der schießenden Polizisten geraten aus dem Blick.

Ein Feature über Mechanismen und Muster in der Berichterstattung über Geflüchtete.



„Die Kunst muss nichts. Die Kunst darf alles.“ (E. Fischer) – Aber was, wenn sie zu Zwecken der Diffamierung und Abwertung von Gruppen instrumentalisiert wird? Und wie lässt sich hier überhaupt unterscheiden wann es sich um Formen von Hassrede oder einen Ausdruck von Gesellschaftskritik handelt? Diese Fragen stellen sich auch im Bereich von Musik, die sich ja meist gerade darin auszeichnet, dass sie es vermag, durch die Verknüpfung von Text und Ton eine eigentümliche Verbindung zwischen Emotionen und Mitteilungen zu erschaffen. Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, dass Musik auch oft politische Statements beinhaltet, die sich wohl durch die Eingängigkeit von immer wiederkehrenden Refrains, die Zuspitzung in einigen wenigen Textzeilen und ähnlichem besonders einfach ins Gedächtnis einprägen und dazu noch einen besonders emotional geprägten Zugang entfalten. Daher eignet sich Musik natürlich nicht nur dazu progressiver Gesellschaftskritik Gehör zu verschaffen, sondern bietet sich auch als Agitationsmedium rechter Gruppen an, die damit insbesondere Jugendliche ansprechen möchten. Manchmal mögen menschenfeindliche Einstellungen aber in bestimmten Genres auch weit verbreitet, aber nicht sofort offensichtlich sein. Wie gehen Anhänger*innen von Musikrichtungen wie Raggae und Dancehall mit der in der Szene weit verbreiteten Homophobie um? Und wie ist eigentlich der Metal einzuordnen, eine Musikrichtung, die ja nicht gerade mit brachialen Klängen und krassen Texten und Bandnamen geizt? Der Beitrag versucht sich an einer Bestimmung des Verhältnissses von Hassrede und Musik, den Funktionen, Grenzen und Wirkungsweisen von Text und Ton.

Im Beitrag kommen die Wissenschaftler*innen Patrick Helber und Imke von Helden und Felix Steinbrenner, Fachreferent für Extremismusprävention, zu Wort.
Audio
59:58 min, 67 MB, mp3
mp3, 156 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 19.04.2018 / 15:05

Dateizugriffe: 1575

Klassifizierung

Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Musik
Serie: Respect Words
Entstehung

AutorInnen: Lisa, Anna
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 19.04.2018
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
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