Ostblock-Popkultur zwischen Nonkonformismus und Normalisierung 1968 – 1978

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Für die Jugendrevolten um das Jahr 1968 herum gaben Beat und Rock'n'Roll entscheidende Impulse. Dies war nicht nur im Westen der Fall, sondern auch im damaligen Ostblock. Dort gab es zum Teil ganz ähnliche pop- und subkulturelle Entwicklungen, die sich jedoch unter anderen Bedingungen entfalteten: Repression und Auftrittsverbote ließen einen Untergrund im tatsächlichen Wortsinn entstehen. Alexander Pehlemann hält am Donnerstag den 26.04.2018 in der ACC Galerie Weimar einen Vortrag über "Politik und Psychedelic: Ostblock-Popkultur zwischen Nonkonformismus und Normalisierung 1968 – 1978". Wir sprachen mit ihm vorab über das Thema seines Vortrags.

Weitere Infos zum Vortrag in Weimar: http://spektakel.blogsport.de
Audio
17:25 min, 28 MB, mp3
mp3, 224 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 25.04.2018 / 13:48

Dateizugriffe: 39375

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur
Serie: CX - Corax - Kultur - Protur
Entstehung

AutorInnen: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 25.04.2018
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Politik und Psychedelic: Ostblock-Popkultur zwischen Nonkonformismus und “Normalisierung” 1968 – 1978

Do 26.04.2018 – 20:00 Uhr, ACC Galerie Weimar

Das Jahr 1968 war weltweit ein Aufbruch in vehementer Ablehnung der Verhältnisse, oft getragen vom Nonkonformismus der Hippie-Bewegung, die sich schnell auch in den Ländern des Warschauer Pakts etablierte. Deren „Love, Peace & Happiness“ wurde dort wegen der transportierten radikal-demokratischen, sexuell libertären, pazifistischen oder spirituellen Ideen schnell zur Provokation, auf die repressiv reagiert wurde. Am extremsten in der ČSSR nach dem Einmarsch des Warschauer Pakts im August 1968, der den „Prager Frühling“ beendete und die sogenannte „Normalisierung“ auslöste. Aber die Saat der Subkultur konnte nicht komplett unterdrückt werden, zumal das System sich im Widerspruch bewegte, den antikapitalistischen Jugend-Bewegungen des Westens wie der Dritten Welt aufgeschlossen gegenüber wirken zu wollen. Parallel entwickelten sich so auch Tendenzen der Tolerierung und sogar Förderung, die mit Einhegung und Reglementierung einhergingen, jedoch auch zu einer einzigartigen Phase gegenseitigen kulturellen Austauschs führte. Die mehrmedial unterfütterte Präsentation von „Post ´68“ wird daher nicht nur die jugendkulturelle und künstlerische Opposition betrachten, sondern zugleich das widerspruchsreiche Einsickern ihrer Ästhetik, in dessen Vor- und oft auch Rückbewegungen. Dabei geht es quer durch den gesamten Ostblock mit den jeweiligen Landesbedingungen sowie einmal durch die Dekade 1968-1978, an deren Ende mit Punk ganz neue radikale Ansätze kamen. An dem mit der Charta 77, gegründet in Reaktion auf die Unterdrückung künstlerischen Ausdrucks, sowie in Polen mit dem Komitee zur Verteidigung der Arbeiter zudem auch zwei politische Gruppen existierten, die den Beginn des Wegs zum Systemkollaps von 1989 markierten.

Alexander Pehlemann ist Autor, Kurator, DJ (Al-Haca Sound System), Kompiler, Journalist und Netzwerker. Seit 1993 ist er Herausgeber des »Zonic«, Magazin bzw. Almanach für »Kulturelle Randstandsblicke & Involvierungsmomente«.

Kommentare
25.04.2018 / 21:41 MittwochsRedaktion, coloRadio, Dresden
gesendet am 25.04.2018
danke!
 
26.04.2018 / 10:02 AndreasB,
gesendet
gesendet im Morgenmagazin. Danke.
 
01.05.2018 / 18:13 Kai J., Radio T
Gesendet am 02.05.18 um 21 Uhr im Radio T Chemnitz UKW 102,70 MHz
Vielen Dank!