Tunesien: Der Fischer Chamseddine Marzoug will Schiffbrüchigen der Festung Europa ihre Würde zurückgeben
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Die Migrations- und Flüchtlingspolitik bleibt sehr präsent auf der politischen Tagesordnung in Europa. In den letzten Tagen sorgen vor allem Entscheidungen von Regierungen für Aufmerksamkeit, die selbst die verletzlichsten Menschen an ihren Grenzen zurückweisen, so etwa Italien und Malta mit den Migranten des Rettungsschiffs Aquarius. In anderen Ländern wie Deutschland sorgen Forderungen von Regierungspolitikern für Aufmerksamkeit, die die Flüchtlinge an der Grenze zurückweisen wollen, sofern sie sich zuvor schon in einem anderen EU-Land registriert hatten.
Bis auf die kleine Geste der neuen spanischen Regierung im Falle des Aquarius lautet der allgemeine Trend in Europa also: Wenn es um Flüchtlinge geht, schottet man sich nach aussen hin und selbst unter Mitgliedstaaten ab. Die Anderen sind immer zuständig.
Was im Mittelmeer passiert, während sich die Europäische Union streitet und abschottet, das weiss der tunesische Fischer Chamseddine Marzoug aus nächster Nähe. Seit Jahren muss er ertragen, bei seiner Arbeit im Mittelmeer auch Migrantinnen zu fischen – lebendig oder tot.
Im April nahm er deswegen an einer Protestaktion vor dem Europäischen Parlament in Strasbourg teil. Dort beerdigten Menschen symbolisch eine falsche Leiche, um auf das Sterben im Mittelmeer aufmerksam zu machen.
Unser Kollege Luc Ueberschlag vom nichtkommerziellen Radio MNE aus Mulhouse hat ihn zu diesem Anlass interviewt. Chamseddine Marzoug erzählt zunächst den Grund und das Ziel der Protestaktion:
AUDIO 4:42
Im Mittelmeer sind in den letzten Jahrzehnten mehrere Zehntausend Menschen gestorben, als sie versuchten, in die Europäische Union zu flüchten.
Den Beitrag könnt ihr auch im Original auf Französisch hören: https://www.mixcloud.com/radio-mne/polit...
Bis auf die kleine Geste der neuen spanischen Regierung im Falle des Aquarius lautet der allgemeine Trend in Europa also: Wenn es um Flüchtlinge geht, schottet man sich nach aussen hin und selbst unter Mitgliedstaaten ab. Die Anderen sind immer zuständig.
Was im Mittelmeer passiert, während sich die Europäische Union streitet und abschottet, das weiss der tunesische Fischer Chamseddine Marzoug aus nächster Nähe. Seit Jahren muss er ertragen, bei seiner Arbeit im Mittelmeer auch Migrantinnen zu fischen – lebendig oder tot.
Im April nahm er deswegen an einer Protestaktion vor dem Europäischen Parlament in Strasbourg teil. Dort beerdigten Menschen symbolisch eine falsche Leiche, um auf das Sterben im Mittelmeer aufmerksam zu machen.
Unser Kollege Luc Ueberschlag vom nichtkommerziellen Radio MNE aus Mulhouse hat ihn zu diesem Anlass interviewt. Chamseddine Marzoug erzählt zunächst den Grund und das Ziel der Protestaktion:
AUDIO 4:42
Im Mittelmeer sind in den letzten Jahrzehnten mehrere Zehntausend Menschen gestorben, als sie versuchten, in die Europäische Union zu flüchten.
Den Beitrag könnt ihr auch im Original auf Französisch hören: https://www.mixcloud.com/radio-mne/polit...
Audio
04:42 min, 4407 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 18.06.2018 / 21:13
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Dateizugriffe: 72
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales
Serie: Mittagsmagazin
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Kommentare
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19.06.2018 / 14:45 | Kai J., Radio T |
Gesendet am 19.06.18 um 19 Uhr im Radio T Chemnitz UKW 102,70 MHz
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Vielen Dank! | |
19.06.2018 / 16:51 | sonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar |
lief bei bermuda.funk
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in sonar am 19.06.. vielen dank! | |
20.06.2018 / 20:09 | Nora (Radio Blau), Radio Blau, Leipzig |
lief am 20.6. bei Aktuell auf Radio Blau
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vielen Dank! | |