Antifa nach dem NSU - Antimuslimischer Rassismus und muslimischer Feminismus

ID 91225
 
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Die Selbstenttarnung des NSU kam für Bürgerliche wie Antifas überraschend, auf Stimmen aus den migrantischen Communities hörte kaum jemand. Daraus lernend versucht die Antifaschistische Linke International verstärkt mit Betroffenen von Rassismus zusammenzuarbeiten. So soll dem antimuslimischen Rassismus in der deutschen Gesellschaft, der bis in die radikale Linke reicht, entgegengewirkt werden. Um das zu erreichen fordert die A.L.I. aus Göttingen, gezielt mit muslimischen Progressiven und Feministinnen zusammen zu arbeiten.
Audio
21:07 min, 45 MB, mp3
mp3, 300 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 26.09.2018 / 00:01

Dateizugriffe: 3608

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Religion, Frauen/Lesben, Kultur, Politik/Info
Serie: Resonanz Con(tra)sens
Entstehung

AutorInnen: Resonanz Con(tra)Sens
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 25.04.2018
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die Nazi-Terrorgruppe NSU hat 10 Menschen ermordet weil sie keine Deutschen waren. Während die bürgerlichen Medien und die Polizei die Verantwortlichen für die Mordserien im migrantischen Milieu suchten, wussten migrantische Communities schon früh, dass es rassistische Morde gewesen sein müssen. Seit der NSU sich selbst enttarnt hat - was der Verfassungschutz noch zu vertuschen versuchte - ist die Urheberschaft der Neonazis jedoch klar.
Antifa Gruppen haben meist verpasst, von vorne herein mit migrantischen Betroffenen dieser Nazi-Gewalt zusammenzuarbeiten. Die Antifaschistische Linke International aus Göttingen hat das als Anlass genommen, zu versuchen mehr mit migrantischen Communities, vor allem denen die vom grassierenden antimuslimischen Rassismus betroffen sind, gegen Rassismus und Faschismus zusammenzuarbeiten. Dabei stoßen sie auch auf antimuslimischen Rassismus in der deutschen Linken und Kontroversen um Religionskritik. Durch Gespräche mit muslimischen Genoss*innen und der anschließenden Diskussion innerhalb der Linken haben sie interessante Einsichten gewonnen, woraus die beiden Broschüren "A Womans Voice is a Revolution" entstanden sind. Zentral dabei ist, auch muslimischen Strömungen und Gruppen zu stärken, wenn sie progressive oder feministische Standpunkte vertreten. Dies erwächst aus der Einsicht, dass die anti-religiösen Voreingenommenheit der Linken die produktive Zusammenarbeit mit migrantischen Communities oft verhindert, und durch den linken Fokus auf die fundamentalistischsten Strömungen im Islam, eben diese gestärkt und progressive, feministische und linke Strömungen im Islam, durch deren Vernachlässigung, geschwächt werden.

Kommentare
26.09.2018 / 22:17 Uwe, Radio Blau, Leipzig
26.09.2018
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