Warum die EU nicht zu retten und ein Austritt keine Lösung ist
ID 91593
Die EU sei im Korsett neoliberaler Verträge gefangen, die systematisch Konzerninteressen Vorrang vor sozialen Standards, Menschenrechten und Umweltschutz geben, so Lisa Mittendrein. Eine sozial-ökologische Reform der Union sei faktisch unmöglich. Auf der anderen Seite biete ein Ausstieg aus EU oder Euro in den meisten Fällen keine Lösung. Um diesem Dilemma zu entrinnen, brauche es strategischen Ungehorsam, um öffentliche Interessen durchzusetzen, auch wenn sie mit EU-Recht in Konflikt geraten.
Audio
29:21 min, 40 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 19.10.2018 / 18:49
29:21 min, 40 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 19.10.2018 / 18:49
Dateizugriffe: 53
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Politik/Info
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Interview mit:
Lisa Mittendrein, Attac Österreich, Soziologin und Ökonomin, Mitautorin des Buches "Entzauberte Union. Warum die EU nicht zu retten und ein Austritt keine Lösung ist"
Die EU sei im Korsett neoliberaler Verträge gefangen, die systematisch Konzerninteressen Vorrang vor sozialen Standards, Menschenrechten und Umweltschutz geben, so Lisa Mittendrein. Da die Verträge nur einstimmig geändert werden können, sei eine sozial-ökologische Reform der Union faktisch unmöglich. Auf der anderen Seite biete ein Ausstieg aus EU und Euro in den meisten Fällen keine Lösung, weil er mit erheblichen Risiken verbunden ist. Um diesem Dilemma zu entrinnen, brauche es neue Ansätze. Mit strategischem Ungehorsam gelte es, öffentliche Interessen durchzusetzen, auch wenn sie mit EU-Recht in Konflikt geraten. Neue internationale Kooperationen jenseits von Nationalstaaten und EU können den Wandel vorantreiben, starke soziale Bewegungen neoliberale Leuchtturmprojekte wie CETA und das japanisch-europäische Abkommen JEFTA zu Fall bringen.
Kontext TV sprach mit Lisa Mittendrein auf dem Kongress „Ein anderes Europa ist möglich“ in Kassel.
Lisa Mittendrein, Attac Österreich, Soziologin und Ökonomin, Mitautorin des Buches "Entzauberte Union. Warum die EU nicht zu retten und ein Austritt keine Lösung ist"
Die EU sei im Korsett neoliberaler Verträge gefangen, die systematisch Konzerninteressen Vorrang vor sozialen Standards, Menschenrechten und Umweltschutz geben, so Lisa Mittendrein. Da die Verträge nur einstimmig geändert werden können, sei eine sozial-ökologische Reform der Union faktisch unmöglich. Auf der anderen Seite biete ein Ausstieg aus EU und Euro in den meisten Fällen keine Lösung, weil er mit erheblichen Risiken verbunden ist. Um diesem Dilemma zu entrinnen, brauche es neue Ansätze. Mit strategischem Ungehorsam gelte es, öffentliche Interessen durchzusetzen, auch wenn sie mit EU-Recht in Konflikt geraten. Neue internationale Kooperationen jenseits von Nationalstaaten und EU können den Wandel vorantreiben, starke soziale Bewegungen neoliberale Leuchtturmprojekte wie CETA und das japanisch-europäische Abkommen JEFTA zu Fall bringen.
Kontext TV sprach mit Lisa Mittendrein auf dem Kongress „Ein anderes Europa ist möglich“ in Kassel.