AKW Fessenheim / Evakuierungspläne für Freiburg

ID 91618
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Am 16.10. eine öffentliche Veranstaltung in Freiburg
mit dem Titel "Stopp AKW Fessenheim / Risiken – Abschaltung – Zukunft" statt. Aus den Informations-Defiziten dieser Veranstaltung läßt sich indirekt schließen, wie weit nach 41 Jahren Betrieb dieses AKW die Ausarbeitung eines Evakuierungsplans in Freiburg gediehen ist...
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03:38 min, 3420 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.10.2018 / 12:49

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Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Umwelt, Politik/Info
Serie: restrisiko
Entstehung

AutorInnen: Klaus Schramm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 23.10.2018
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
AKW Fessenheim
Evakuierungspläne für Freiburg

Am Dienstag, 16. Oktober, fand in Freiburg eine öffentliche Veranstaltung statt unter dem nebulösen Titel "Stopp AKW Fessenheim / Risiken – Abschaltung – Zukunft". Da nach wie vor kein Termin für die Stilllegung bekannt ist, nur wieder eine neue unverbindliche Jahreszahl, interessierte sich die Mehrheit des Freiburger Publikums für die Frage, welchen Eiertanz die sogenannten Verantwortlichen diesmal aufführen würden, um zu verschleiern, daß es nach wie vor keinen Evakuierungsplan für Freiburg gibt.

Bezeichnender Weise war in dem Monopolblatt 'Badische Zeitung' zwei Tage nach der Veranstaltung ein ebenso nebulöser Artikel zu finden. Korrekt allerdings wurde in diesem Artikel widergegeben, daß Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer Zeichen sieht - ob an der aus der Bibel bekannten Wand … oder ob es sich um ein Zeichen altrömischer Auguren handelte, wurde nicht verraten - jedenfalls: Das AKW Fessenheim könnte schon bald vom Netz gehen (so wörtlich).

Laut Tina Schlick, Leiterin des Referats Katastrophenschutz im Regierungspräsidium, stünden mittlerweile "die genauen Evakuierungsgebiete" fest. Auf die Frage aber, was denn nun mit einem Evakuierungsplan sei, hieß es, das Regierungspräsidium plane "seit diesem Jahr" an den Details des Notfallschutzplans.

Kleiner Scherz am Rande: Offenbar ist bis heute noch nicht einmal klar, wohin die Evakuierten gebracht werden sollen. "Wir sind in Gesprächen mit Regierungspräsidien außerhalb der Evakuierungszonen und mit dem Innenministerium," sagte Schlick.

Eigentlich verriet der Artikel in der 'Badischen Zeitung', der ebenso nebulös war wie die Veranstaltung, in der kleingedruckten Oberzeile schon alles: "Evakuierungspläne" - also Plural. Das heißt: Es gibt keinen!

Das AKW Fessenheim ist seit 1977 in Betrieb und seit nun mehr als 40 Jahren wird in Freiburg von einem "Evakuierungsplan" gefaselt...

Dabei muß jedem denkfähigen Menschen klar sein, daß ein "Evakuierungsplan" oder ein "Katastrophenschutzplan" im Falle eines Super-GAU im AKW Fessenheim für eine Stadt wie Freiburg mit über 200.000 EinwohnerInnen eine unlösbare Aufgabe ist. Das Stadtzentrum Freiburgs liegt nur 24 Kilometer Luftlinie vom AKW Fessenheim entfernt.

Es müßte den Menschen in Freiburg ehrlich gesagt werden, daß im Falle eines Super-GAU im AKW Fessenheim und vorherrschendem West-Ost-Wind für mehr als die Hälfte der EinwohnerInnen keine Chance besteht, lebend zu entkommen, weil sie nicht rechtzeitig evakuiert werden können. Die Ausfallstraßen werden innerhalb kürzester Zeit hoffnungslos verstopft sein...

Kommentare
25.10.2018 / 10:18 Konrad, Radio Dreyeckland, Freiburg
gesendet in P12
Mittwoch 12:35