Queere Filmwoche Leipzig

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Queere Filmwoche Leipzig – Ein Gespräch der Aktuell Redaktion mit Miriam Pfeiffer von der Kinobar Prager Frühling:

2018 waren queere Themen erfreulich präsent im Kino. »Call me by your name«, »The Rider«, »Girl« oder »Bohemian Rhapsody« – es gab unzählige Auszeichnungen, begeisterte Kritiken und Zuschauer und für letzteren gerade gar zwei Golden Globes. In der Gesellschaft ist die Selbstverständlichkeit des Kinos derweil noch nicht angekommen. Auch deshalb ist es wichtig, queere Themen zu diskutieren und Toleranz zu propagieren. Die Kinobar und das UT gehen voran und zeigen eine Woche lang Filme zum Verlieben, zum Nachdenken und Diskutieren.

»Queere Filmwoche«
10.–16.1., Kinobar Prager Frühling, UT Connewitz
Audio
22:15 min, 51 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 11.01.2019 / 17:43

Dateizugriffe: 2818

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Frauen/Lesben, Schwul, Kultur
Entstehung

AutorInnen: Redaktion Aktuell
Radio: RadioBlau, Leipzig im www
Produktionsdatum: 11.01.2019
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Vom Kino in die Gesellschaft
Kinobar und UT zeigen queeres Kino aus aller Welt

Seit über einem Jahr ist es endlich auch gleichgeschlechtlichen Paaren erlaubt, zu heiraten. Und was ist passiert seitdem? Es mag einige überraschen, aber tatsächlich: Nichts! Kein Weltuntergang, nur ein paar mehr glückliche Menschen. Trotzdem wird im Kino vom Sitznachbarn noch hörbar empört die Luft eingesogen, wenn Freddy Mercury auf der Leinwand einen anderen Mann küsst. Das hält zum Glück kein Leipziger Kino davon ab, queere Filme zu zeigen – im Gegenteil! In der Passage gibt es schon seit Jahren jeden Monat den »QueerBLICK«, auch die Schauburg hat jetzt eine eigene Reihe, das »QueerKino«, zum Thema gestartet. Und im UT Connewitz und im Prager Frühling startet das Jahr wie gewohnt mit der »Queeren Filmwoche«.

Vom 10. bis 16. Januar werden die Highlights des aktuellen Queerkinos gezeigt. Und da war 2018 so einiges dabei, etwa der wunderschöne »Call me by your name« von Luca Guadagnino. Auch »Bohemian Rhapsody« über die Geschichte Freddy Mercurys und das queere Fußballdrama »Mario« werden nochmal zu sehen sein.
Natürlich gibt es auch einen Ausblick auf neue Produktionen: Der Prager Frühling zeigt beispielsweise am 11. Januar »Rafiki« als Preview – und damit den ersten kenianischen Film, der bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurde. In Kenia steht Homosexualität noch immer unter Strafe, und so müssen nicht nur die Frauen im Film für ihr Glück kämpfen – auch Regisseurin Wanuri Kahiu musste die Lockerung des Aufführungsverbotes ihres Films in Kenia erst vor Gericht erstreiten.

Am 12. Januar wird der Regisseur Simon(è) Jaikiriuma Paetau den Film »Whisper of the Jaguar« im UT Connewitz vorstellen. Das Queerpunk-Roadmovie, das im Rahmen der Documenta 14 seine Uraufführung feierte, erzählt die Geschichte von Ana, die sich nach dem Tod ihres Bruders Sebastian*e auf den Weg zum Amazonas macht. Und so beginnt eine spirituelle Erfahrung, die Ana mit Politik, Lust, Drogen und vor allem mit ihren eigenen Grenzen und neuen Freiheiten konfrontiert.

> »Queere Filmwoche«: 10.–16.1., Kinobar Prager Frühling, UT Connewitz

HANNE BIERMANN