Gespräch zum Mordanschlag auf eine Roma-Familie vor 10 Jahren und zur Kontinuität rassistischer Gewalt in Tschechien

ID 94925
 
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Wir hören ein Gespräch mit Michael vom Blog EcoleUsti (https://ecoleusti.wordpress.com/), der an den rassistischen Brandanschlag in Vitkov in Tschechien am 18.4.2009 erinnert und auf die Kontinuitäten und Voraussetzungen rassistischer Gewalt in der tschechischen Republik und darüberhinaus verweist.
Audio
15:15 min, 35 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 19.04.2019 / 18:57

Dateizugriffe: 2918

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: aktuell
Radio: RadioBlau, Leipzig im www
Produktionsdatum: 19.04.2019
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Näheres zu dem Brandanschlag vor zehn Jahren findet sich auch in einem Text von Markus Pape auf dem Blog EcoleUsti: (https://ecoleusti.wordpress.com/2019/04/...)
Damals hatten vier Neonazis einen Brandanschlag verübt auf ein Wohnhaus in Vitkov im Osten der tschechischen Republik. Dabei wurden zwei Erwachsene und die erst zweijährige Tochter lebensgefährlich verletzt. Der Fall sorgte für viel Aufsehen in Tschechien, da gewaltsame rassistische Vorfälle bereits am Image Tschechiens nagten und die tschechische Neonaziszene auch gut mit der ja ebenfalls sehr aktiven deutschen rechtsextremen Szene vernetzt war. Die Polizei und Behörden gingen also damals recht konsequent gegen den Brandanschlag vor. Das ändert natürlich nur wenig am Einfluss von rechtspopulistischen Vorstellungen auf die tschechische Politik, die ähnlich wie in Deutschland bestimmten Konjunkturen unterworfen ist. Nach 2011 ist eine geringfügige Verlagerung auf antiislamischen Populismus feststellbar, was aber an der beständigen Präsenz von Antiromaismus und rassistischen Übergriffen in der tschechischen und auch in den anderen europäischen Gesellschaften nicht grundlegend etwas ändert. Eine Verschiebung hin zu einem Wirtschaftspatriotismus, der sich immer neue sozial schwache Opfer und Schuldige sucht findet in einer strukturellen Krise der Chancengleichheit in Europa nicht zuletzt unter Geflüchteten und Roma und Romnja immer Menschen, die man verdächtigen kann, die Wirtschaftsleistung zu schwächen.

Kommentare
22.04.2019 / 15:43 Pia, Radio Dreyeckland, Freiburg
gespielt am 22.4. in Punkt 12
Vielen Dank!
 
23.04.2019 / 09:19 ta, Radio Corax, Halle
lief
im morgenmagazin
 
24.04.2019 / 18:34 Magazin, coloRadio, Dresden
coloradio dresden
Danke
 
03.05.2019 / 09:54 Fabian, Radio Dreyeckland, Freiburg
Gespielt auch schon im RDL Infomagazin am 22. April
Danke!