Sieben Morde hat er bereits gestanden. In Zypern verhaftete die Polizei vor gut einem Monat einen Armeeoffizier, welcher über eine Dating-App Frauen anschrieb um sie später beim Sex zu töten. Die Polizei schliesst nicht aus, dass es noch über ein Dutzend weitere Opfer gibt, der Täter verweigert jedoch die Kooperation. Würden mehr Leichen gefunden, so werde er diese identifizieren. Wo genau diese seien, verrate er jedoch nicht.
Was die getöteten Frauen verbindet: Sie alle waren Arbeitsmigrantinnen im Niedriglohnsektor, die meisten stammten aus Asien und arbeiteten als Haushaltshilfen. Die ersten Opfer wurden bereits vor 3 Jahren als vermisst gemeldet, die Polizei bemühte sich jedoch nie um Aufklärung.
Der Fall zeigt: Arbeitsmigrantinnen gelten auf Zypern als Bürgerinnen zweiter Klasse. Nur auf Grund von systematischem Rassismus und Sexismus konnte der Täter über mehrere Jahre hinweg morden ohne aufzufliegen.
Zelia Gregoriou [Selija Gregoriu] ist Dozentin am pädagogischen Institut an der Universität der zyprischen Hauptstadt Nikosia [Betonung aufm I – Nikosiia]. Sie forscht u.a. zu Multikulturalismus, Migration und Gender. Katrin Hiss hat mit ihr über die Situation von Hausangestellten gesprochen.