Heute: Die Gauracke (Coracias geigeri)

Dieser Vogel taucht selten in den Nachrichten auf, aber wenn, dann wegen der spektakulär großen Schwärme, die er von Zeit zu Zeit bildet. Vergleichbare Schwarmgrößen erreichte nur die vor langem ausgerottete nordamerikanische Wandertaube. Im Gegensatz zu den Wandertauben sind Gauracken aber erstaunlich durchsichtige Vögel, sie können zu Millionen in einem Kubikmeter Luft kreisen, ohne dass man sie wahrnimmt. Nur ihr unglaublicher Gesang, der klingt wie das Knattern von hundertmilliarden Geigerzählern, ist zu vernehmen, jedoch auch das nur wenn mensch die Technik in Form von Ultraschallkonvertern bemüht, welche auch zum Orten von Fledermäusen benutzt werden.
Da das Auftreten von Gauracken mit erhöhten Leukämieraten, Missgeburten und anderen Krankheiten in der Menschenwelt verbunden ist, verschweigt man kleinere Ansammlungen unter einer Milliarde Tiere und die festen Standorte der Brutkolonien dieser Vogelart für gewöhnlich. Nur so lästige Organisationen wie Greenpeace, Bürgerinitiativen gegen Atomkraft und ähnliche Randgestalten kratzen gelegentlich an der Oberfläche dieses Deckmäntelchen-Schweigens, welches durch Energie-Großkonzerne gewebt wurde, und dessen viele, ständig neu durch die Gaurackenschnäbelchen entstehenden Löchlein gehorsam durch die Bundesregierung unter Einsatz des staatlichen Gewaltmonopols geflickt werden.