Anmod:
Seit mehreren Monaten steigt die Kriegsgefahr am Persischen Golf. Im Mai 2018 stiegen die USA einseitig aus dem sogenannten Atomdeal mit dem Iran aus. Seitdem verschärfen die USA die Sanktionen gegen den Iran, unter denen die Bevölkerung seither verstärkt leidet. Währenddessen versucht das religiöse Regime Irans innere Widersprüche und soziale Bewegungen im Land klein zu halten und die Regierung leidet kaum unter den Sanktionen. Die USA drohten dieses Jahr wiederholt mit einem Militärschlag und stationierten bereits im Juni Mehr Soldaten in der Region. Laut den New York Times wurde im Juni auch ein bereits befohlener Luftschlag der US Armee kurzfristig abgebrochen. Großbritannien will nun auch in den Konflikt eingreifen und möchte nun eine europäische Marinemission zum Schutz von Öltankern und Handelsschiffen ins leben Rufen. Zuvor kaperten britische Spezialeinheiten im Mittelmeer einen Iranischen Tanker und der Iran stoppte daraufhin Britische Öltanker am Persischen Golf. In Deutschland wird indessen diskutiert ob man sich am Militäreinsatz am Golf beteiligen Soll. Die neue Kriegsministerin Kramp-Karrenbauer schließt eine Deutsche Beteiligung bislang nicht aus und die Grünen fordern sogar ganz offen eine Beteiligung der Bundeswehr am Konflikt im persischen Golf. In der Debatte um den Militäreinsatz werden auch militärpolitische Strategien gewälzt. Z.B. steht die Frage im Vordergrund wer den Militäreinsatz führen soll, die USA, die EU oder Großbritannien.
RadioZ Sprach mit Jürgen Wagner von der Informationsstelle Militarisierung Tübingen darüber welche Interessen in dem Konflikt am Golf eine Rolle spielen und die Militärstrategischen Interessen Europas und Deutschlands.