Ein besetzter Flughafen, gestrichene Flüge, besetzte Bahnhöfe, blockierte Autobahnen und große Demos in ganz Katalonien: Seit am Montag 9 katalanische Politiker*innen und Aktivisten vom spanischen Sondergericht zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden, schlagen die Proteste in Katalonien hoch.
Ein Blick zurück: am 1. Oktober hielt die katalanische Regierung unter Präsident Puigdemont ein Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens vom spanischen Staat ab – was spanische Gerichte für illegal erklärten. Das Referendum fand trotzdem statt, teilweise klandestin organisiert von Basisorganisationen. Die spanische Polizei prügelte auf die Abstimmenden ein, von denen sich über 1000 Menschen medizinisch versorgen lassen mussten. Wegen dieses – als illegal eingestuften – Referendums und anderer politischer Aktionen für die Unabhängigkeit Kataloniens wurde seit 2 Jahren ermittelt. Gegen die frühere Regierung Kataloniens und gegen zwei Aktivisten der Unabhängigkeitsbewegung. Vier Regierungsmitglieder gingen ins Exil.
Zu den Urteilen und den Protesten dagegen sprach Heike Demmel mit dem Spanienkorrespondenten Ralf Streck, der viel über die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien berichtet: