Heute: Der Umweltuhu. Bubo limax.

Es gibt flauschige Tiere und es gibt klebrige Tiere. Zu den letzteren zählt der Umwelt-Uhu. Ganz im Gegensatz zu den übrigen Eulen, welche der Sorte der übertrieben flauschigen Tiere mit versteckten Widerborsten und Fanghaken angehören, setzt der Umweltuhu auf sein teerpappeartiges Gefieder zum Nahrungsfang und verzichtet dafür gnädig auf lautlosen Flug, Überraschungsauftritte und andere Features der Eulen.

Biogener Kleinkram, der gegen ihn gewehrt wird, bleibt an ihm kleben und muss nur abgelutscht werden, das reicht, um seinen relativ ruhigen Stoffwechsel zu bedienen.

Wenn er mal Lust auf eine größere Portion hat, dann stellt er einfach seinen Flügel raus und lässt sein zukünftiges Essen dagegen klatschen.

Gerne sitzt der Umweltuhu an zugigen Orten, wo viel Luftplankton unterwegs ist. Das können neben engen Schluchten, Höhlen und anderen natürlichen Windfallen auch durchaus Ubahnschächte, Bahntunnels, Windräder und Belüftungsanlagen sein.

In städtischen Parklandschaften gibt es auch zahme Umweltuhus, die sich mit Asia-Nudeln und Pommes füttern lassen, was ihnen nicht schadet. Sie sind so zahm, dass sie sich sogar streicheln lassen – allerdings will das keiner, weil ihr Gefieder echt klebt wie die Fettschicht in einer Dunstabzugshaube.

Manche Müllautos haben einen Umweltuhu als Maskottchen, der lässt sich widerstandslos eine orangene Weste anziehen und fährt einfach die ganze Runde mit, dafür bekommt er die leckeren Sachen aus den Tonnen. Es ist ein erhabener Anblick, wenn er sich grüne Scampis in den Schnabel reinschiebt.

Guten Morgen.