Am 20. August wollen alte und neue Nazifaschisten in der bayrischen Kleinstadt Wunsiedel anlässlich des Todestages von Rudolf Hess aufmarschieren.
Rudolf Hess tritt bereits 1920 der NSDAP bei und unterstützt Hitler bei der Erstellung von „Mein Kampf“. Im faschistischen Deutschland ist er Stellvertreter Hitlers und wichtiger Mann beim Aufbau der Nazi-Diktatur. Im Mai 1941 fliegt er nach Schottland, vermutlich um Friedensverhandlungen mit Grossbritanien zu führen, um angesichts des bevorstehenden Überfalls der Wehrmacht auf die Sowjetunion, einen Zweifrontenkrieg zu verhindern.
Heute wird Hess von Neonazis als „Friedensflieger“ umgedeutet. Das faschistische Deutschland habe ja den Frieden gewollt und den Krieg hätten die Aliierten Deutschland aufgezwungen.
Rudolf Hess hat sich 1987 im Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau das Leben genommen. Seitdem nehmen Neonazis aus ganz Europa den Todestag zum Anlass, Rudolf Hess zu gedenken und ihn zu ihrem Helden zu stilisieren und damit mehr oder weniger offen den Nazifaschismus zu verherrlichen. Im letzten Jahr marschierten 4800 neue und alte Nazis durch Wunsiedel.
Damit sich diese massive NS-Verherrlichung nicht wiedeholt und um die Naziumtriebe zu stören, rufen zahlreiche antifaschistische Organisationen zum Protest in Wunsiedel auf. Am 20. August soll es den Faschisten unmöglich gemacht werden, ihren Aufmarsch durchzuführen, der bisher noch verboten ist. Es ist aber davon auszugehen, dass der braune Spuk durch eine höhere richterliche Instanz legalisiert wird.
Ich sprach mit zwei Vertretern eines Stuttgarter Bündnis aus revolutionären, antifaschistischen Organisationen, die zum antifaschistischen Widerstand in Wunsiedel mobilisieren.

Mehr Infos über den Naziaufmarsch in Wunsiedel und den antifaschistischen Widerstand erfahrt ihr im Internet unter www.ns-verherrlichung-stoppen.tk.