Statement der Initiative 19. Februar einen Monat nach den Anschlägen von Hanau

ID 100809
 
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Wir dokumentieren: das heutige Statement der Initiative 19. Febuar:

Heute ist der 19. März. Genau ein Monat ist seit den rassistischen Anschlägen in Hanau vergangen.


Wir denken heute an:

Ferhat Unvar
Gökhan Gültekin
Hamza Kurtović
Said Nesar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Sedat Gürbüz
Kalojan Velkov
Vili Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu

Wir werden sie nie vergessen.
Audio
02:22 min, 3331 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 19.03.2020 / 17:13

Dateizugriffe: 1920

Klassifizierung

Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Radio Nordpol
Kontakt: radio(at)nrdpl.org
Radio: Radio Nordpol DO, Dortmund im www
Produktionsdatum: 19.03.2020
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Die Aufmerksamkeit und das Gedenken an die Opfer drohen in der Flut der Corona-Nachrichten zu verschwinden - nicht nur in den Medien. Für die betroffenen Menschen in Hanau sind aber die Trauer, Angst und Wut nicht verschwunden. All das ist einen Monat nach den Morden längst nicht vorbei. Die Angst bleibt - dass sich eine solche Tat wiederholen könnte, dass einfach wieder zur Tagesordnung übergegangen wird, dass vergessen wird. Die staatlich verordnete Vereinzelung und Isolation schlägt nun noch dazu Kerben in die vorsichtigen ersten Ansätze und Versuche eines Weiterlebens mit dem Trauma des 19. Februar.
Damit meinen wir die konkrete materielle und psychosoziale Versorgung und Betreuung der Familien, der Angehörigen, der Freundinnen und Freunde, der vielen Traumatisierten, denen ebenfalls ein Versprechen gegeben wurde, das im Corona-Shutdown immer weiter eingeschränkt wird.

Das Versprechen, den Rassismus im Alltag, aber auch den Rassismus der Institutionen zu bekämpfen, ist heute – einen Monat danach - genauso wichtig. Denn dieser Rassismus ist der Nährboden für rechtsterroristische Gewalt. Auch in den letzten Wochen erklärten Politikerinnen und Politiker Migration erneut zum Problem - statt endlich die eigenen Institutionen einer dringlich notwendigen Entnazifizierung zu unterziehen. Das ist eine offene Einladung für weitere rassistische Taten - ohne Schutz für die Opfer und Konsequenzen für die Täter.

Gerade deshalb haben wir mit unserer Arbeit begonnen. Und auch gerade jetzt, in Zeiten der Covid-19-Epidemie und auch unter Quarantänemaßnahmen müssen wir zusammenhalten, unsere sozialen Verbindungen aufrechterhalten und neue Formen der Solidarität entwickeln. Keine und keiner soll alleine gelassen werden. Als Initiative 19. Februar Hanau wollen wir verhindern, dass vergessen wird, dass zum rassistischen Normalzustand zurückgekehrt wird. Wir haben uns zusammen auf den Weg gemacht.

Damit meinen wir die konkrete materielle und psychosoziale Versorgung und Betreuung der Familien, der Angehörigen, der Freundinnen und Freunde, der vielen Traumatisierten, denen ebenfalls ein Versprechen gegeben wurde, das im Corona-Shutdown immer weiter eingeschränkt wird.

Das Versprechen, den Rassismus im Alltag, aber auch den Rassismus der Institutionen zu bekämpfen, ist heute – einen Monat danach - genauso wichtig. Denn dieser Rassismus ist der Nährboden für rechtsterroristische Gewalt. Auch in den letzten Wochen erklärten Politikerinnen und Politiker Migration erneut zum Problem - statt endlich die eigenen Institutionen einer dringlich notwendigen Entnazifizierung zu unterziehen. Das ist eine offene Einladung für weitere rassistische Taten - ohne Schutz für die Opfer und Konsequenzen für die Täter.

Gerade deshalb haben wir mit unserer Arbeit begonnen. Und auch gerade jetzt, in Zeiten der Covid-19-Epidemie und auch unter Quarantänemaßnahmen müssen wir zusammenhalten, unsere sozialen Verbindungen aufrechterhalten und neue Formen der Solidarität entwickeln. Keine und keiner soll alleine gelassen werden. Als Initiative 19. Februar Hanau wollen wir verhindern, dass vergessen wird, dass zum rassistischen Normalzustand zurückgekehrt wird. Wir haben uns zusammen auf den Weg gemacht.

Kommentare
19.03.2020 / 19:24 Stefan, Freies Radio Neumünster
Danke!
Haben wir heute übernommen.