Feministische Kämpfe in Chile

ID 101893
 
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- Feministische und lesbofeministische Proteste am 8. März + Streik am 9. März in Chile - Verbindung der feministischen und sozialen Kämpfe – Veränderungen durch Corona-Virus-Pandemie - staatliche Repression gegen Feministinnen/Lesben – Perspektiven der Revolte während/nach Corona-Pandemie
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27:42 min, 38 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 28.04.2020 / 00:12

Dateizugriffe: 1763

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Frauen/Lesben, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Andrea
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 28.04.2020
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Seit Oktober 2019 kommt es in Chile zu starken und anhaltenden sozialen und feministischen Protesten. Etliche Stimmen sprechen von einer Revolte.
Auslöser war eine Fahrpreiserhöhung im Personennahverkehr um 30 Pesos pro Fahrt. Zunächst waren es Schüler*innen, die zu Protesten aufriefen. Nachdem die Regierung mit brutaler Polizeigewalt gegen sie vorging, solidarisierten sich immer breitere Kreise der Bevölkerung. Denn die eigentlichen Gründe sind in gesellschaftlichen Strukturen und Ungleichheiten zu suchen.
Chile ist ein demokratischer Staat, dessen Verfassung und stark neoliberal ausgerichtetes Wirtschaftssystem auf die Zeit der Diktatur von Augusto Pinochet zurückgehen. Pinochet war nach einem von den USA unterstützten Militärputsch von 1973 an zunächst Chef einer Militärjunta und dann bis 1990 Präsident von Chile. Über 17 Jahre hinweg wurden politisch Oppositionelle systematisch verfolgt, inhaftiert, gefoltert und ermordet. Viele Chileninnen und Chilenen mussten ins Exil gehen.
Heute hat Chile das höchste mittlere Pro-Kopf-Einkommen Lateinamerikas. Gleichzeitig ist die Gesellschaft geprägt von starken sozialen, sexistischen und rassistischen Ungleichheiten. Bildungs- und Rentensystem sind privatisiert. Während 80 Prozent der Bevölkerung für ihre Lebenshaltungskosten verschuldet sind, besitzt ein Prozent mehr als ein Drittel des gesellschaftlichen Reichtums.
Muriel ist autonome Feministin, Chilenin und lebt seit 40 Jahren in Deutschland.
Sie war bei den Protesten und den Aktionen rund um den Frauenkampftag in diesem Jahr [2020] in Chile dabei. Das Gespräch führte Andrea Mitte April mit ihr.

Kommentare
08.05.2020 / 10:59 Ramin Büttner, Radio Corax, Halle
Radio Corax
Vielen Dank für den Beitrag. Er wurde am 06.05.2020 für einen freien Sendeplatz bei Radio Corax in Halle übernommen.