Das social Distel-Ding - Demo am ersten Mai

ID 102046
 
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28. Teil der social distancing Kolumne - Das social Distel-Ding war mal wieder auf einer Demo.
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02:16 min, 2126 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 01.05.2020 / 18:07

Dateizugriffe: 3254

Klassifizierung

Beitragsart: Kommentar
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Arbeitswelt, Politik/Info
Serie: Das social Distel-Ding
Entstehung

AutorInnen: Fabian Ekstedt
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 01.05.2020
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Heute ist der erste Mai. Und dieses social Distel Ding war endlich mal wieder auf einer Demonstration. Natürlich mit Abstand, Maske und viel Vorsicht, aber immerhin, wieder viele Menschen die lauthals zur Solidarität aufrufen. Erstaunlicherweise hat sich die Versammlung, die Anfangs für nur 50 Leute genehmigt war dann doch in Bewegung setzen dürfen. Zwar nur als Kunstaktion, der dann ca. 500 Menschen gefolgt sind, aber wenn dieses social Distel-Ding ehrlich ist, dann war kein Unterschied zu einer Demo zu merken. Okay, es gab da schon einige Unterschiede. Es wurde sich nicht untergehakt, keine Ketten gebildet, es war sehr viel einfacher sich durch die Demo zu bewegen, weil alle Abstand hielten, und alle waren vermummt. Aber ansonsten: Viele Menschen, gute Stimmung, und für das, dass über 12 Polizeibusse der Demo gefolgt sind und auch sonst viele Beamte unterwegs waren, blieb es sehr ruhig. Letztlich durfte sich der Demozug sogar noch bis zum Marienplatz aufmachen.
Und die Angst? Die Angst ist in letzter Zeit bei diesem social Distel-Ding zurückgegangen, dass war heute auch wieder zu spüren. Es ist gefühlt dann doch so, dass Mensch die andauernde Gefahr irgendwann gut verdrängen kann. Und natürlich auch, dass die Masken und die Abstandsregeln schützen. Zumindest die anderen, weil sich dieses social Distel-Ding dann doch wieder einredet, dass es jung genug ist, um von Covid-19 nicht zu stark betroffen zu sein. Allerdings kann ein Blick auf die Münchner Statistik da schon wieder erschrecken, schließlich sind mittlerweile hier auch schon zwei jüngere Menschen gestorben. Je einer in der Altersgruppe von 0-20 und einer in der Altersgruppe 21-40. Die Wahrscheinlichkeit ist immer noch ziemlich gering, aber man kann ja nie wissen…
Trotzdem, gerade in solch beängstigten Zeiten, ist es wichtig sich mit denjenigen solidarisch zu zeigen, die sich jeden Tag aufs neue dieser Gefahr aussetzen, weil sie eben in die Arbeit fahren müssen, weil sie nicht im Homeoffice bleiben können, weil wir sie brauchen, und sie dennoch schlecht bezahlt werden und längere Arbeitszeiten aufgebrummt bekommen. Und zwar nicht nur in München, sondern weltweit…
Deshalb, besonders am ersten Mai: Hoch die internationale Solidarität.

Kommentare
04.05.2020 / 18:05 Monika, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
in sonar
am 4.5.. Vielen Dank!