Komponistenportrait: Richard Strauss

ID 103103
 
Das heutige Komponistenportrait beschäftigt sich mit Richard Strauss. Für dieses Portrait haben wir mit Dr. Dominik Šedivý, Institutsleiter des Richard-Strauss-Institutes gesprochen.

//Der Beitrag ist bis zum 06.07.2020 verfügbar
Audio
21:26 min, 20 MB, mp3
mp3, 131 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.06.2020 / 13:34

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Musik
Serie: CX - Corax - Kultur - Protur
Entstehung

AutorInnen: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 23.06.2020
CC BY-NC-SA
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Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Electra, der Rosenkavallier, die Alpensinfonie und also sprach Zarathustra. Das sind Werke, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen, wenn man sie gehört hat. Und damit kann einem auch ein ganz bestimmter Komponist nicht mehr aus dem Kopf gehen: Richard Strauss. Richard Strauss, der das Genre der Tondichtungen wie kein zweiter prägte und in der Zusammenarbeit mit genialen Librettisten mitreißende Opernwerke verfasste.

Richard Strauss kam im Jahr 1864 in München als Sohn eines Berufsmusikers zur Welt. So kommt er sehr schnell in den Kontakt mit der Musik und erhält eine großartige Förderung, wie der Leiter des Richard Strauss Institutes Dr. Dominik Sedivi [Schedivi] erählt.

ausbildung_einfluss

Mit dieser ersten Ausbildung setzt Richard Strauss auch das Komponieren fort. Bis zu seinem achtzehn Geburtstag schreibt er 140 Stücke. Darunter sind teils umfangreiche Kammermusiken oder kürzere Lieder wie Abend- und Morgenrot.

Abend und Morgenrot Lied

Beim Komponieren und erschaffen neuer Werke hilft Strauss auch die Auseinandersetzung mit anderen Komponisten.

Einsp.

Durch Strauss‘ exzellenten Leistungen als Ensembleleiter in Meiningen wird der zum damaligen Zeitpunkt erst einundzwanzigjährige Strauss noch weiter bekannt. Schließlich führt ihn sein Weg an die Münchner Hofoper und schließlich mit 25 Jahren an die Stelle des zweiten Kappellmeisters in Weimar. Im selben Jahr dirigiert er auch bei den Bayreuther Festspielen. Diese Erfahrung war sicherlich sehr prägend für ihn, verehrte er Richard Wagner doch in vielfacher hinsicht.

Einsp.

Diese Werke erheben Richard Strauss zu einem der hervorstechensten und wichtigsten Komponisten seiner Zeit. Dabei widmet sich Strauss besonders einem Genre: der Sinfonischen Dichtung, für die er auch den Begriff der Tondichtung verwendet. Hier stelllt Strauss ganze literarische Werke einzig und allein durch Musik dar und verzichtet dabei auf Sprache wie etwa bei einer Oper. Als wohl bekanntestes Werk ist hier wohl Strauss‘ Vertonung von „Also sprach Zarathustra“ zu erwähnen. Aber auch die Sinfonischen Dichtungen „Sinfonia Domestica“, „Eine Alpensinfonie“ und „Tod und Verklärung“ zählen zu den wohl eindrucksvollsten Werken von Richard Strauss.

Ausschnitt Tod und Verklärung

Mitten in der Zeit des Schaffens von Richard Strauss liegt auch das Aufkommen von neuen Musikalischen Konzepten wie der Atonalität der Neuen Wiener Schule um Arnold Schönberg. Dr. Domenik Sedivi [Schedivi] erzählt, wie Strauss mit diesen neuen Ideen umging.

Strauss und Atonalität

Don Quixote Vatiation II

Strauss und Atonalität

Überragend ist auch der Einfluss von Richard Strauss auf die Opernlandschaft des 20. Jahrhunderts

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Der Erfolg der Oper gelang jedoch auch aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen Strauss und seinen Librettisten.

Einsp.

Die hervorstechenste Zusammenarbeit findet bis 1929 mit Hugo von Hoffmansthal statt. Dessen Tod im gleichen Jahr bedeutet für Strauss und sein Schaffen eine Zäsur. Wenige Jahre später findet Strauss jedoch durch die Zusammenarbeit mit Stefan Zweig wieder zu sich und veröffentlicht die Oper „Die schweigsame Frau“. Doch auch die Zusammenarbeit mit Stefan Zweig nimmt durch den Beginn des Nationalsizialistischen Regimes ein Ende.
Richard Strauss wird im Regime temporär Präsident der Reichsmusikkammer. Dennoch kann man bei ihm nicht von einem überzeugten Nationalsozialisten sprechen, meint Dr. Dominik Sedivy vom Richard Strauss Institut.

Einsp.

Diese Weltgeltung bleibt auch noch nach dem zweiten Weltkrieg und in der Gegenwart bestehen. Richard Strauss ist zweifelsohne aus der Musikgeschichte nicht wegzudenken. Er hinterlässt uns hunderte großartige Werke. Opern, Kammermusiken, Chorwerke, Lieder und Tondichtungen