Umweltschutz im Kapitalismus: Was ist nötig? – Was ist möglich?

ID 104857
Vortrag (Hauptteil)
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Die Debatte um die ungebremste Zerstörung der existenziellen Lebensgrundlagen auf unserem Planeten, verkürzt als Umwelt- und Klimakatastrophe bezeichnet, ist seit Ausbruch der Covid19-Pandemie ein wenig ins Hintertreffen geraten. Zu Unrecht versteht sich, denn das Bedrohungspotenzial ist, auch wenn es gefühlt nicht zu nah erscheint, unverändert hoch. Die grenzenlose enthemmte Ausplünderung der natürlichen Ressourcen kann nicht losgelöst von der gesellschaftlichen Produktionsweise betrachtet, analysiert und mit einer wirksamen Gegenstrategie belegt werden. „Schmeicheln wir uns indes nicht zu sehr mit unseren menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solchen Sieg rächt sie sich an uns.“ resümierte Friedrich Engels bereits in seiner Untersuchung zur „Dialektik der Natur“.
Wie sieht es derzeitig aus? Wohin steuern wir? Was tun?
Zu diesem Thema führte die DKP Kiel Ende September eine Veranstaltung zum Thema mit der Umwelt-Mikrobiologin und Geowissenschaftlerin Dr. Tina Sanders durch. Sie arbeitet in verschiedenen nationalen und internationalen Forschungsprojekten.
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37:51 min, 37 MB, mp3
mp3, 138 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 16.10.2020 / 11:28

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Klassifizierung

Beitragsart: Reportage
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Arbeitswelt, Umwelt, Jugend, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: niki müller
Radio: FRC-Husum, Husum
Produktionsdatum: 16.10.2020
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
Diskussion
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Audio
35:29 min, 36 MB, mp3
mp3, 142 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 16.10.2020 / 11:52
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Skript
In dem Beitrag wurden unterschiedliche aktuelle Klima- und Umweltpolitische „Hotspots“ erörtert. U.a.
• Stand der Diskussion um Treibhausgase und Veränderungen im Stickstoffkreislauf
• „Tipping Points“ (Umschlagspunkte) und „planetary boundaries“ (planetarische/ökologische Belastungsgrenzen)
• Stickstoffeintrag und Umweltbelastung durch den Schiffsverkehr
• Mobilitäts- und Verkehrsinfrastruktur (Umbau der Automobilindustrie und was sonst?)
• Rolle der Bewegungen „Fridays for Future“ und „Scientist for Future“ in der aktuellen Diskussion
• Ist die CO2-Steuer ein Lösungsansatz? Wer profitiert? Wer verliert?
• Wer ist für die Umweltzerstörung und den Klimawandel verantwortlich? Wie ist das Kräfteverhältnis von Angebotsmacht und Verbraucherabhängigkeit (Konsumverhalten)?
• Gibt es einen kapitalismusimmanent nachhaltigen Ausweg aus der Umwelt- und Klimakatastrophe?
• Müssen nicht auch Kapitalisten ein Interesse an einer intakten, nachhaltigen Umwelt und der Verhinderung einer Klimakatastrophe haben?
Einige dieser Fragen wurden in der anschließenden Diskussion noch vertieft und werden auszugsweise wiedergegeben.
Die vorrangige Ausrichtung des Kapitals auf kurzfristigen Profit und der damit einhergehende Konkurrenzkampf haben starken Einfluß auf die Struktur der Forschung und Entwicklung sowohl des Produktionsprozesses aus auch der Produkte selbst.

„Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“
Dies Zitat ist 160 Jahre jung. Geschrieben vom englische Buchbinder und Gewerkschaftsaktivist Thomas Joseph Dunning, weltweit bekannt geworden durch ein Zitat in einem epochalen Werk, das von der UNESCO zum internationalen Kulturerbe und zum Gedächtnis der Menschheit erhoben wurde. Im Band I des Kapitals von Karl Marx. Und damit sind wir also beim heutigen Schwerpunktthema.
zur weiteren Information!
www.neue-impulse-verlag.de/shop/item/9783961700257/marxismus-okologie-von-redaktion-marxistische-blatter-paperback
www.unsere-zeit.de/profi-klimakiller-58826