Zip-fm 4. Novermber 2005

ID 10554
 
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1. enbw-klettern in karlsruhe (10538, QUERFUNK 104, 11:36) gekürzt auf 7:20

2. Afghanistan: Experimentierfeld zivil-militärischer Zusammenarbeit (10540, Unerhört Marburg (RUM), 13:05) gekürzt auf 9:25

3. Interview mit Helga Hosková-Weiss, Holocaust überlebende und Malerin von Bildern in Theresienstadt (10532, Unerhört Marburg (RUM), 9:00)
Audio
29:59 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 04.11.2005 / 00:00

Dateizugriffe: 274

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Umwelt, Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Oliver Rehn
Radio: freefm, Ulm im www
Produktionsdatum: 04.11.2005
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlichen willkommen zur Freitagsausgabe von ZIP-FM dem Nachrichtmagazin freier Radios im deutschsprachigen Raum. Die heutige Ausgabe wurde produziert vom Radio FreeFM in Ulm. Wir bringen Euch im folgenden drei Beiträge:

In den laufenden Koalitionsgeprächen wird noch sehr vorsichtig über das weitere Umgehen mit dem Atomausstieg gesprochen. Währenddessen rollt aber schon in zwei Wochen wieder ein neuer großer Atommülltransport von Frankreich nach Deutschland. An vier Orten haben AtomkraftgenerInnen am Mittwoch vor den Konzernzentralen der Stromversorger - vor falschen Entscheidungen deutlich und plakativ gewarnt.

Die Nato bereitet sich auf neue Kriege vor. In Afghanistan probiert die deutsche Bundeswehr nun schon seit Jahren wie der Export von Demokratie mit militärischen Mitteln aussieht. Ohne Erfolg, wie das Interview mit Claudia Haydt von Informationsstelle Militarisierung rüberbringt.

Gegen Ende dieser Sendung das Gespräch mit einer Überlebenden des KZs in Theresienstadt. Helga Hosková-Weiss hat ihre Eindrücke in Bildern festgehalten, die nun in einer Ausstellung in Dresden zu sehen sind.


1) AtomkraftgenerInnen protestierteten am Mittwoch sehr plakativ vor den Konzernzentralen der Energieriesen EnBW, EON, RWE und Vattenfall. Bei EnBW in Karlsruhe gelang es mehren Anti-Atom-AktivistInnen drei große Transparente mit der Aufschrift: "EnBW - Unternehmen Strahlentod, Atomkraftwerke abschalten", "Atomstrom boykottieren" und "Stopp Castor" an der Fassade der Konzernzentrale zu befestigen. Beim Gespräch im Radio Querfunk in Karlsruhe erläutern die AktivistInnen den Hintergrund.

Morgen am 5. findet DIE GROßDEMO gegen Atomkraft, gegen den Castor aber für erneuerbare Enerien statt. Beginn ist um 13 Uhr in Lüneburg.

Von der Bedrohung durch Atomenergie zur Bedrohung durch Krieg. Sowie Atomenergie immer wieder von den Verantworlichen verharmlost wird, so wird auch Krieg watteweich eingepackt durch die Formel zivil-militärischer Zusammenarbeit.

2) Auf dem Kongress "Friedliche Kriege?", der von der Informationsstelle Militarisierung am 19. und 20. November in Tübingen veranstaltet wird, geht es unter dem Titel "Experimentierfeld zivil-militärischer Zusammenarbeit" auch um den Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Über diesen Einsatz und vor allem über die zivil-militärische Kooperation haben wir mit Claudia Haydt von der Informationsstelle Militarisierung gesprochen. Was ist gerade in Afghanistan an der zivil-militärischen Zusammenarbeit so exemplarisch, dass damit von einem Experimentierfeld gesprochen werden kann?

Von den aktuellen Kriegen zu den Spuren des 2. Weltkrieges.

3) "Zeichne, was Du siehst!", hatte der Vater von Helga Hosková-Weiss zu Beginn ihrer Internierung in Theresienstadt geraten. Nun ist es der Name einer Ausstellung, in der die zahlreichen Kinderbilder der Holocaust überlebenden Helga Hosková-Weiss der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Um die 100 Bilder zeigen alltägliche Szenen und die traurige Wirklichkeit des ghettoisierten Lebens. Diese Bilder machen lebendig, was heute oft in Vergessenheit zu geraten scheint. Sie gewähren einen unvermittelten und authentischen Einblick in das Leben, in die Erfahrungen und Gefühle der Betroffenen. Helga Hosková-Weiss kam 1941 ins KZ und Ghetto Theresienstadt, wo sie fast drei Jahre verbrachte. Es folgten Deportationen nach Auschwitz, Freiberg und Mauthausen. Von den 15.000 Kindern, die nach Theresienstadt und später nach Auschwitz kamen, überlebten nur etwa 100 den Holocaust. Die Ausstellung im Rahmen der Tschechischen Kulturtage ist derzeit in Dresden zu sehen. Bei der Vernissage am 19.Oktober hatte Marc Kappler die Gelegenheit mit Helga Hosková-Weiss zu sprechen.

Die Ausstellung "Zeichne, was Du siehst!" ist noch bis zum 15. November im Oberlandesgericht in Dresden zu sehen.

Vielen Dank fürs Zuhören. Bis zum nächsten Zip-FM.