"Sie müssen schon kommen und mich entführen": Das sagt der katalanische Rapper Pablo Hásel. 9 Monate Gefängnis stehen ihm bevor: weil er den Ex-König Juan Carlos in seinen Songs beleidigt und die spanische Krone in den Schmutz gezogen haben soll. Auf Twitter soll er den Terrorismus verherrlicht haben. Und überhaupt ist der antikapitalistische Rapper mit seinen drastischen Texten den Mächtigen in Spanien ein Dorn im Auge – gegen die er immer wieder zornig ansingt.
Am Freitag sollte er die Haft antreten. Ein seltsames Detail am Rande: Für 2 Tage später, für Sonntag, war er als Wahlhelfer einbestellt. Denn am Sonntag fanden die Parlamentswahlen in Katalonien statt. Die sozialdemokratische Partei PSC siegte, doch das Lager der Unabhängigkeitsparteien erreichte – erstmals – die absolute Mehrheit. Die linksradikale CUP konnte ihr Ergebnis von 4 auf 9 Sitze verbessern. Die Linksrepublikaner*innen ERC, die genauso viele Sitze wie die sozialdemokratische Partei errangen, wollen eine Koalition eingehen mit den anderen Parteien, die für die Unabhängigkeit Kataloniens eintreten – was nicht einfach wird. Erstmal zog mit VOX eine rechtsextreme Partei ins katalanische Parlament ein.
Gegen solche wie VOX singt der antifaschistische Rapper Pablo Hasél an. Und gegen die Krone, die spanische Regierung, Polizei und Justiz. Zum Urteil gegen Pablo Hasél und die Welle an Solidarität hört ihr einen Beitrag von Heike Demmel:



Heute nachmittag, vor wenigen Stunden, hat sich Pablo Hasél zusammen mit Unterstützer*innen im Rektorat der Universität von Lleida eingeschlossen. Genau dort, vor der Uni, findet am frühen Abend eine Solikundgebung statt.
Mehr Infos von Pablo Hasél und Unterstützer*innen:
https://twitter.com/pablohasel?lang=de
https://twitter.com/LlibertatHasel