zip-fm vom 25.11.2005

ID 10773
 
1.)10757. Wenig Hoffnung für Frauen in Afghanistan
2.)Onda120. Frauenmorde in Ciudad Juárez
3.)10769. BND-Spitzelaffäre I : Erich Schmidt-Eenboom
Audio
30:07 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 25.11.2005 / 15:54

Dateizugriffe:

Entstehung

AutorInnen: Michi von Varnbüler
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 25.11.2005
keine Linzenz
Skript
Script:
Hallo und Herzlich willkommen zur heuigen Ausgabe des Zip-fm, dem Nachrichtenmagazin der Freien Radios im deitschsprachigen Raum.

Die kommende halbe Stunde wurde zusammengestellt vom Freien Radio Wüste Welle aus dem Raum Tübingen und Reutlingen. Am Mikrofon ist Michael von Varnbüler.

Der heutige Freitag der 25. November ist der Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Deshalb haben wir für Euch gleich zwei Beiträge zu dem Thema Gewalt und Unterdrückung gegen Frauen in unsere heutige Ausgabe genommen.

Der erste Beitrag kommt aus Nürnberg.
In ihm geht es um die Situation der Frauen in Afghanistan. Hierzu hat Maike Dimar vom Freien Radio Z aus Nürnberg eine Sprecherin der Revolutionary Association of the Women of Afghanistan interviewt.

Der zweite Beitrag kommt aus Berlin. Er ist dem aktuellen Onda-Info Nummer 120 entnommen. In ihm wird über die grausamen Frauenmorde in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez berichtet.

Und zu guter letzt noch ein Beitrag vom Freien Radio Corax aus Halle.
Hier geht es um die Spitzelaffäre des Bundes Nachrichten Dienstes BND. Der BND hatte in der 90er Jahren mehrere Journalisten bespitzelt. Wir haben für euch am Schluss der Sendung ein Interview mit einem der Betroffenen. Dem Publizisten, Journalisten, Friedensforscher und Geheimdienstexperten Erich Schmidt-Eenboom.

Wahlbetrug, Unstimmigkeiten und Anschläge auf KandidatInnen und WahlhelferInnen: Die Wahlen in Afghanistan für das Parlament und die Räte der 34 Provinzen am 18. September 2005 wurden von einem Klima der Angst und Einschüchterung überschattet. Sieben KandidatInnen wurden im Vorfeld ermordet, viele gewählte ParlamentarierInnen nach den Wahlen bedroht. Die Auszählung der Stimmen verzögerte sich durch den Vorwurf der Wahlmanipulation, erst zwei Monate nach dem Urnengang wurde das amtliche Endergebnis verkündet. Mehr als die Hälfte der ins Parlament Gewählten sind Warlords und ehemalige Mujaheddin – die im Namen der „nationalen Versöhnung“ nicht von den Kandidatenlisten gestrichen worden waren. Sogar einige Taliban schafften den Sprung ins Parlament.
Nicht überrascht, aber sichtlich enttäuscht vom Wahlausgang zeigte sich die Frauenorganisation RAWA (Revolutionary Association of the Women of Afghanistan). Sie arbeitet seit 1977 in Afghanistan klandestin. Die militärische Invasion in Afghanistan, gerne mit der Befreiung der unterdrückten Frauen gerechtfertigt, hat daran nichts geändert: Noch immer können die RAWA-Frauen in Afghanistan nicht offen auftreten, ihre sozialen und politischen Projekte nicht unter ihrem Namen durchführen. RAWA unterrichtet Frauen und Mädchen, unterstützt Waisen und Prostituierte, hat ein Krankenhaus in Pakistan. Ebenso aktiv ist die feministische Organisation in der politischen Bildungsarbeit und mischt sich ein in öffentliche Debatten. Dafür werden die RAWA-Aktivistinnen angefeindet und bedroht. Auch Sohaila ist der Deckname einer Frau, die sich für RAWA engagiert. Mit Sohaila sprach Maike Dimar vom Radio Z aus Nürnberg

Anlässlich des heute stattfindenden Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen haben wir im Folgenden einen Beitrag aus dem aktuellen onda-Info Nummer 120 ins zip übernommen
Während der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November in Deutschland kaum bekannt ist, bedeutet er den Lateinamerikanerinnen viel. Die Notwendigkeit dieses Gedenktages verdeutlicht unser erstes Interview, wo über die grausamen Frauenmorde in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez berichtet wird.
Diese Morde haben im Jahr 1993 begonnen und bisher schätzungsweise über 400 Tote gefordert. Alle Opfer dieser Mordserie waren Frauen. Beispiellos und in diesem Ausmaß nicht gekannt, ist zudem die Grausamkeit mit der ihre Körper und ihr Leben zerstört wurden. Das Phänomen des Feminicidios der systematische Mord an Frauen, wie man diese spezifische Art von Verbrechen bezeichnet, beschäftigt inzwischen mehr als zehn, von der mexikanischen Regierung eingesetzten Instanzen. Berichte einer Vielzahl nationaler, wie internationaler Organisationen liegen vor. Doch weder ist die genaue Zahl der Opfer bekannt, noch werde ihre Mörder identifiziert.
Obwohl ein Klima der Angst und der Unsicherheit in Ciudad Juárez herrscht, überwiegt die allgemeine Gleichgültigkeit bezüglich der Verbrechen.