Die dritte Ausgabe des "Dear White People" - Festivals in Freiburg nähert sich mit dem Wochenende seinem Ende. Im Rahmen dieses Symposiums entbrannte eine Diskussion um Rassismus und Antisemitismus, nachdem die Gruppe Palästina Spricht Freiburg ein-, aus- und zuletzt wieder eingeladen wurde. Der bundesweit tätigen Gruppe bescheinigen einige jüdische Gemeinden antisemitische Bestrebungen. Bereits im Vorfeld der "Nakba"-Demonstrationen am 15. Mai in Frankfurt, aber auch in Freiburg, wo schließlich antisemitische Plakate gezeigt und Intifada-Parolen gerufen wurden, ist die Gruppe in die Kritik geraten. Palästinina Spricht Freiburg beteuerte nicht antisemitisch zu sein und witterte in dem Vorwurf antipalästinensischen Rassismus. Das "Dear White People" - Kuratorium entschuldigte sich schließlich und lud die kontroverse Gruppe in das Festival. Als Konsequenz entschieden sich mehrere Referent:innen ihre Vorträge nicht, oder nicht im Rahmen des DWP-Festivals zu halten.

So auch Sylvia Schliebe, der Egalitären Jüdischen Charuwah Gescher Freiburg. Aufgrund des Streits um Palästina Spricht Freiburg hält sie ihren Vortrag zu "Mahatma Ghandi - prominent gegen Rassismus und doch exklusiv gegen fast alle" nun im Rahmen der Bildungsplattform "Jüdisch-für-alle".

Für Sylvia Schliebe sei vor allem die von Palästina Spricht vetretende Position eines Palästinas "vom Jordan bis zum Meer" der Beweis für Antisemitismus, stelle diese Parole schließlich das Existenzrecht Israels in Frage.

Radio Dreyeckland sprach mit Sylvia Schliebe über die Kontroverse beim Dear-White-People-Festival, darüber was überhaupt das Problem an einer Gruppe, wie Palästina Spricht sei und was das für in Freiburg lebenende Jüdinnen und Juden bedeutet, dass diese aktiv und scheinbar etabliert ist.