Die Diktatur des Monetariats - Neoliberalismus und Geflüchtete: Verarmung ganzer Regionen

ID 109703
 
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Zahlen wir nicht einen „Haufen Entwicklungshilfe“ an den globalen Süden? Ja. Aber nur zum Teil als direkte Hilfen. Und selbst an denen verdienen wir ganz prächtig; Wie es auch noch ein paar andere Methoden gibt, „Entwicklungsländer“ auszupressen … mit Eva-Maria Schreiber (MdB)
Audio
43:41 min, 66 MB, mp3
mp3, 210 kbit/s, Stereo (48000 kHz)
Upload vom 17.06.2021 / 14:50

Dateizugriffe: 1695

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: Die Diktatur des Monetariats
Entstehung

AutorInnen: Ulrich Seibert (Radio Lora)
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 17.06.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Wussten Sie, dass laut einer Studie von eurodad aus dem Jahr 2014 für jeden Euro, der aus den westlichen Industrienationen in die sogenannten „Entwicklungsländer“ fließt, zwei Euro an die sogenannten „Geberländer“ zurückfließen*? So wird Entwicklungshilfe zu einem einträglichen Geschäft für die Industrienationen. Als ob das noch nicht reichen würde, …

-- … fischen beispielsweise EU-Fischtrawler Somalias Küsten leer, die Fischer vor Ort verlieren ihre Lebensgrundlage und wir erschrecken, wenn sie mit ihren Fischerbooten auf Piraterie ausweichen, um (vielleicht!) damit ihre Familien ernähren zu können?
-- Für Profite werden überall im globalen Süden Menschenrechte mit Füßen getreten
-- Über Freihandelsabkommen wird das neoliberale Recht des Stärkeren durchgesetzt, „Entwicklungsländern“ werden mit der Drohung des Entzugs von geschichtlich entstandenen Handelsprivilegien dazu erpresst, sich den Interessen der Industrienationen zu beugen. Sie müssen zusehen, wie ihre eigene Wirtschaft, beispielsweise die Landwirtschaft, deren Erzeugerpreise mit denen aus subventionierter, hochindustrialisierter Landwirtschaft bei uns nicht mithalten können, teils völlig zerstört wird;
-- "Entwicklungsländer" werden gezwungen, ihre Gesetze zu ändern, die althergebrachte Saatgüter kriminalisieren und die eigenen Landwirte dazu zwingen Saatgut, Dünger und Pestizide von den Großkonzernen der Industrienationen zu kaufen und einzusetzen, für einen höchst zweifelhaften Erfolg und eine kaum reversible Abhängigkeit von diesen Konzernen
-- Durch Landgrabbing wird familiären Betrieben zugunsten großer Unternehmen die Lebensgrundlage entzogen
-- und einiges mehr …

… und wir wundern uns darüber, dass Menschen, denen keine Lebensgrundlage oder Perspektive mehr bleibt, sich auf den gefahrvollen Weg nach Europa aufmachen? Nennen sie gar „Wirtschaftsflüchtlinge“ oder „Asyl-Touristen“ …

Bei mir im Studio: Eva-Maria Schreiber (Die LINKE), MdB und Obfrau im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Bundestag.

* https://www.theguardian.com/global-devel...

Kommentare
21.01.2022 / 12:29 Kai J., Radio T
Gesendet am 23.01.2022
um 15 Uhr im Radio T UKW Chemnitz 102,7 MHz.
 
25.02.2022 / 18:50 Ulrich Seibert (Radio Lora), LORA München
Danke für den Hinweis!
Danke, Kai, für den Hinweis. Hilft mir auch sehr, denn ich kann als Autor jede Sendung bei der VG Wort anmelden. Falls du auch andere Sendungen übernehmen willst, könnte ich dir auch die Fassungen einschließlich Musikeinspielung (exakt 58:00 Minuten) überlassen, das wäre dann vielleicht weniger Arbeit für dich?