Zweite (und letzte) "Besser-Leben"-Sendung zur "Kommunismus"-Lesung mit Bini Adamczak (22.06.2005, Münster, Zentrum "Don Quijote")

Dank der Frankfurter Autorin Bini Adamczak (Redaktion "diskus") gibt es seit Herbst 2004 im Münsteraner "Unrast"-Verlag ein knapp 80 Seiten umfassendes witziges kleines Büchlein: "kommunismus. kleine geschichte, wie endlich alles anders wird". Bini Adamczak hat ein Kommunismus-Plädoyer im Stil eines Kinderbuches verfasst. In "kindlicher" Sprache erzählt sie die Geschichte des Kapitalismus inklusive seiner Aufhebung und im Abschlusskapitel erläutert sie dann in theoretischer Diktion, warum eine solche Herangehensweise ein sinnvolles Unterfangen darstellt ...

Kommunismus definiert Bini Adamczak als "die Gesellschaft, die alle Übel abschafft, unter denen die Menschen in der heutigen Gesellschaft, dem Kapitalismus, leiden". Den Kapitalismus umreisst sie im Sinne einer an Moishe Postone geschulten Wertkritik als Veranstaltung subjektloser Herrschaft, die "den Menschen Leid verschafft". Sie schildert die Enstehung des Kapitalismus und die Funktionsweise der Arbeit, sie schaut sich an, wie Waren getauscht werden und was eine Krise ist. Schließlich entwirft sie diverse Szenarien ("Versuche"), wie die Menschen versuchen, den Kommunismus umzusetzen. Diese "Versuche" scheitern zunächst allesamt ("Nein, nein - das ist nicht der Kommunismus!"), handelt es sich doch um Ansätze (Staatssozialismus, kleine Warenproduktion in selbstverwalteten "Alternativ"-Klitschen usw.), die dem Kapitalismus vom Standpunkt desselben aus den Garaus machen wollen ...

Doch: Schließlich bringt der "Versuch Nummer 4" die Menschen endlich dazu, dass sie "in Zukunft ihre Geschichte selbst machen" ... :-)