Wer geliebt werden will muss erst lernen, sich selbst zu lieben. Das ist ein vielgehörter Satz in der heutigen Welt. Betrachtet man beispielsweise die Globale Politiklandschaft könnte man tatsächlich meinen, dass nur sehr von sich überzeugte Menschen Millionen von Anhänger*innen gewinnen und somit machtvolle Positionen in der Politik bestücken können. Wenn diese Selbstüberzeugung und Darstellung auf die Spitze getrieben wird, spricht man in der Psychologie von Narzissmus.

Bei ehemaligen Staatsoberhäupter wie Sebastian Kurz oder Donald Trump wurde dieses Phänomen schon von mehreren Psycholog*innen festgestellt. Natürlich sind solche Ferndiagnosen mit Vorsicht zu genießen, aber gewisse narzisstische Züge lassen sich bei so mächtigen politischen Akteur*innen oft nicht leugnen. Es stellt sich die Frage, wieso Menschen mit narzisstischen Zügen so erfolgreich in der Politik sind? Darüber haben wir mit Bärbel Wardetzki gesprochen. Sie ist Psychotherapeutin und Expertin für narzisstische Persönlichkeitsstörungen.