Sozialunternehmen als Katalysatoren für die Wirtschaft der Zukunft

ID 112029
 
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Sozialunternehmen sind eine neue Form des Unternehmertums, angesiedelt zwischen dem profitorientierten klassischen Unternehmen und sozial und, oder ökologisch tätigen gemeinnützigen Organisationen. Sie gehen soziale und, oder ökologische Herausforderungen an, sind aber gleichzeitig unternehmerisch tätig und erwirtschaften ihre Einnahmen, mit denen sie sich finanzieren, oftmals auf unternehmerischem Weg.

Welches Potential haben Sozialunternehmen, unsere Wirtschaft und Gesellschaft zu verändern? Wie ist ihre Stellung hier in Deutschland? Was würden sie brauchen, um ihr volles Potential ausspielen zu können? Wo liegen die Schwierigkeiten? Und was tut die Stadt München, um diese Unternehmen zu fördern?

Julia Post, Stadträtin in München, gibt Auskunft.
Audio
14:22 min, 13 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (48000 kHz)
Upload vom 30.10.2021 / 00:07

Dateizugriffe: 270

Entstehung

AutorInnen: Chiara Przybilla, Gesprächspartnerin Julia Post, Sozialunternehmerin und Stadträtin in München
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 29.09.2021
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Sozialunternehmen oder social businesses sind eine weltweite Bewegung. Es gibt da, so weit ich sehen kann, zwei Traditionalinien: Einmal Ashoka, eine 1980 in den Vereinigten Staaten gegründete Non-profit Organisation, die Sozialunternehmer in inzwischen 70 Ländern fördert, indem sie sie mit einem Stipendium, Kontakten und Beratung ausstattet. Und Prof. Yunus mit seinem Yunus Centre - Global Hub for Social Businesses. Yunuy ist in Bangladesch und den Vereinigten Staaten ausgebildeter Wirtschaftswissenschaftler, der in den Staaten und in Bangladesch unterrichtet hat. Aus einem wirtschaftswissenschaftlichen Experiment der Universität Chittagong unter seiner Leitung entstand die Grameen Bank und das Konzept der Mikrokredite, für die er 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Yunus hat zahlreiche Sozialunternehmen gegründet, um Armut, Unterernährung, Mangel an medizinischer Versorgung, Arbeitslosigkeit und anderen Problemen in seiner Heimat beizukommen. Seine Grameen Bank ist im Grunde ein Social business. Ausgründungen von Grameen bringen Solaranlagen in arme Landgemeinden, sorgen für ein Telefonnetz, helfen Kindern mit nährreichem Joghurt Nährstoffmangel zu überwinden, sorgen für faire Jobs, gute Ausbildungen, Startkapital für Mikrogründer, Geschäftsmöglichkeiten für Arme etc. Seine Überzeugung ist, dass Menschen nicht nur an Profit interessiert sind, sondern auch an sinnstiftender Beschäftigung oder einem Beitrag zum allgemeinen Besten. Darum plädiert er dafür, eine neue Art der Unternehmensführung mit strengen Regeln einzuführen, wo der Unternehmenszweck das Gemeinwohl ist, keine Gewinne aus dem Unternehmen herausgezogen werden und keine Redite an Sharholder abgeführt werden. Er ist unter diesen Bedingungen Kooperationen zum Beispiel mit Danone und Adidas eingegangen, um soziale Probleme Bangladeschs zu lösen. Denn er glaubt, dass sich manche Probleme mit einem Sozialunternehmen eher lösen lassen als mit dem Verwaltungsapparat einer Regierung oder den Mitteln einer gemeinnützigen Organisation.

Für mich war interessant, zu erkunden, welche Sozialunternehmen es in Deutschland und speziell in München und Bayern gibt, wie sie funktionieren, was sie brauchen, und wie sie unserer Gesellschaft weiterhelfen können.

Kommentare
01.11.2021 / 19:03 coloRadio, coloRadio, Dresden
gesendet im Montagsmagazin
Danke!